Reisebericht Sri Lanka

Ayobowan Sri Lanka   ආයුබෝවන්     ශ්රී ලංකාව

So 17.02.2019 – Anreise

Visum haben wir schon vor einer Woche beantragt, gestern eingecheckt – beides online. Juhuuuu- es geht los! 10:35 Uhr ab Frankfurt Airport mit Qatar Air Flug QR070 in 6 h zu unserem Zwischenziel Doha. Ortszeit ist 18:35 Uhr. Wir haben 55 Minuten bis zum nächsten Start und schaffen es grade vor Ende des Boardings an Bord. Um 9:30 Uhr geht’s weiter mit QR662.

Übernachtung: Airbus A-350

Mo 18.02.2019 – Negombo

Nochmal 4 Stunden später – es ist 02:55 Ortszeit – landen wir pünktlich am Bandaranaike International Airport in Colombo/Sri Lanka. Als allererstes decken wir uns am Geldautomaten mit Sir Lanka Rupies (LKR) ein. Ab jetzt heißt es Nullen zählen, denn 1 Euro sind ungefähr 200 LKR. Wir haben für die erste Nacht einen Homestay in Negombo gebucht und in der Arrival Hall empfängt uns ein Fahrer mit Namensschild und selbstgebastelter Blumenkette. In nur 20 Minuten fahren wir zum Homestay. Dort serviert uns Hiran, der Besitzer, mitten in der Nacht frischgekochten Tee an der Bar. Wirklich ein sehr herzliches Willkommen! Wir lernen unser erstes Wort Singhalesisch: Ayubowan – wörtlich: Mögest Du lange leben!, was als Gruß- oder Abschiedsformel verwendet wird. Doch bald fallen wir ins Bett.

Nach ein paar Stunden Schlaf, Dusche und Frühstück starten wir eine kurze Tour durch Negombo.

dsc_0807 dsc_0841 dsc_0883

Wir besuchen wir das holländische Fort und die Lagune sowie 2 Hindu-Tempel und im Anschluss dürfen wir Strandliegen und Pool eines Hotels zum Entspannen nutzen. Ein sehr angenehmer Urlaubsstart!

dsc_0948 Nachmittags werden wir wieder abgeholt und zurück zum Homestay gebracht. Abends bekommen wir einen kleinen Kochkurs. Wir kochen 3 verschiedene Curries: Jackfruit, Grüne Bohne und Rote Bete. Zum Nachtisch gibt es noch was ganz Leckeres: Buffalo Milk Curd mit Coconut-Honey. Und weil wir morgen ganz früh raus müssen, geht’s auch früh ins Bett.

Übernachtung: Homestay Nilusha und Hiran/Chauffeur Sri Lanka, Negombo

Di 19.02.2019 – Polunnaruwa, Pidurangula Rock

Heute heißt es früh auftehen! Um 05:20 Uhr holt uns Amila, unser Fahrer für die nächste Woche, ab und wir besuchen den großen Fischmarkt von Negombo. Hier gibt es auch viele große Fische: Thunfisch, Hai, Rochen. Viele Männer kaufen hier jeden Tag ein und bringen den Fisch in einer Box auf dem Gepäckträger ihres Fahrrads zum Weiterverkauf in ihr Dörfer.

dsc_0995 dsc_1000 dsc_1038

Zum Frühstück sind wir wieder zurück im Homestay und es gibt Roti, eine kleines rundes Fladenbrot. Wir nehmen Abschied von unseren Gastgebern und lernen unser nächstes Wort: Stuti! (Danke!). Im bereitstehenden Toyota Prius Hybrid fahren wir zunächst ca. 4 Stunden nach Polunnaruwa. Anfangs sehen wir auf der Fahrt auch immer wieder Fisch-Weiterverkäufer auf ihren Fahrrädern auf dem Weg in die Dörfer.

dsc_1182 In Polunnaruwa besichtigen wir die Ruinen der alten Königsstadt, die im 11.-13. Jahrhundert der kommerzielle und religiöse Mittelpunkt des Lands war. Allerdings ist das ganze Gelände sehr weitläufig, so dass wir uns auf einige Highlights beschränken müssen. Als erstes schauen wir uns die Royal Palace Group an.

Als nächstes besuchen wir das „Quadrangle“ mit vielen Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum: Den Buddhisten-Tempel Vatadage mit vier Eingängen, die mit Wächterfiguren und Moonstones geschmückt sind und zur zentralen Stupa mit 4 Buddhas führen. Gegenüber befindet sich das Monument Hatadage, das nur noch aus symmetrischen Säulen besteht. Daneben gibt es noch weitere Monumente: Atadage, das als Schrein für die Zahnreliquie Buddhas gedient hat; die aus dem 12 Jahrhundert stammende Velaikkara Slab Inscription; sowie Gal Pota, das 150 x 66×40 cm messende Steinbuch. Am südlichen Ende des Geländes befindet sich der Buddhistische Tempel Thuparama Gedige mit 4 schön gearbeitete Buddha-Statuen. Im Westen liegt die Ruine von Latha Mandapaya mit einer eine sehr kleine Stupa im Inneren, die von Säulen in Form von ungeöffneten Lotusblüten umgeben ist. Ganz besonders gut gefallen hat uns das am nordöstlichen Ende befindliche Monument Satmahal Prasada gefallen:sechs immer kleiner werdende, pyramidenartig aufeinandstehende Stockwerke – ursprünglich waren es sogar mal sieben.

dsc_1212 dsc_1222 dsc_1271

dsc_1274 Wir verlassen das Quadrangle uns besuchen noch den Hindu-Tempel Shiva Devale No 2, das älteste Gebäude in ganz Polunnaruwa. Zu der Zeit unüblich wurde der ganze Tempel aus Stein gebaut und ist daher bis heute vollständig erhalten. Im Tempel werden wir von einem Hindu-Mönch gesegnet – so laufen wir den Rest des Tages mit einem roten Punkt auf der Stirn herum. Zum Schluß besuchen wir noch ein letztes Monument: Gal Vihara. Amila erklärt uns das Wort: Gal heißt Felsen und Vihara heißt Tempel. In einen ca. 50 m langen Granitfels sind vier sehr schöne Buddha-Skulpturen in unterschiedlichen Größen und Positionen – stehend, sitzend und liegend – gemeißelt. Die Skulputren stammen mindestens aus dem 12. Jahrhundert und sollen die schönsten in ganz Sri Lanka sein.

dsc_1304 Wir verlassen Polunnaruwa mit Ziel Sigiriya. Unterwegs probieren wir unsere erste King Coconut. Lecker! Außerdem fahren wir am Minneriya National Park vorbei – und sehen direkt einen Elefantenbullen am Straßenrand grasen. Allerdings zeigt er uns nur seinen „big ass“.

Zum Sonnenuntergang besteigen wir in ca. 20 Min den etwa einen Kilometer von Sigiriya entfernten Pidurangula Rock. Ab etwa halber Höhe wird der Weg etwas schwieriger und man muß über Felsen klettern. Das eigentlich schwierige ist aber nicht der Weg selbst, sondern der Stau aufgrund der Menschenmassen, die sich hier in beide Richtungen bewegen. Der Fels war vor wenigen Jahren ein Geheimtipp – das ist dann wohl vorbei! Oben angekommen wird man aber mit einer tollen Rundumsicht auf den Nationalpark und Sigiriya belohnt. Da wir recht nah am Äquator sind wird es auch ziemlich schnell dunkel und wir machen uns mit Stirnlampe an den Abstieg. Auch heute heißt es früh Schlafen gehen.

Übernachtung: Sigiri Asna Nature Resort, Sigiriya

Mi 20.02. Sigiriya, Dambulla, Matale, Kandy

dsc_1371 Schon wieder geht es früh aus dem Bett, denn wir wollen um Punkt 7:00 zur Öffnung in Sigiriya am Löwenfelsen sein. Der Fels, der die umliegende Landschaft um ca. 200 m überragt, hat eine bewegte Geschichte: Bereits um 300 n.Chr. lebten unter den Felsüberhängen und in den Höhlen buddhistische Mönche. 473 n. Chr. ließ Kassapa I. den Berg zur Festung ausbauen, nachdem er seinen Vater König Dhatusena, umgebracht hatte, weil er selbst den Thron besteigen wollte und ihm der Verbleib in Anuradhapura nach dem Königsmord zu gefährlich erschien. Der rechtmäßige Thronfolger, Kassapas Halbbruder Mogallana, floh nach Indien. Kassapa herrschte hier 18 Jahre lang, aber seine Herschaft war immer geprägt von der Angst, dass der rechtmäßige König zurückkehren könnte. Deshalb war auch der am Fuß des Felsens befindliche Lustgarten mit Wasserspielen sowie die gesamte Anlage mit einer schützenden Mauer und einem Wassergraben umbgeben. Innerhalb dieses Areals gab es unter anderem Paläste für die rund 500 Konkubinen des Königs. Die Felsen am Fuß von Sigiriya waren mit Treppen und Höhlen für die Wachtposten versehen. 491 n. Chr. kam Mogellana tatsächlich mit einem Heer aus Söldnern zurück nach Sri Lanka und Kassapa suchte die Schlacht außerhalb von Sigiriya. Dabei geriet Kassapa in ein Sumpfgebiet, seine Truppen dachten, er ziehe sich zurück und verstreuten sich in alle Winde, so dass seinen Bruder ihn problemlos besiegen konnte. Mogallana wurde König, verlegte seine Residenz aber wieder nach Anuradhapra. Sigiriya verschwand von der Landkarte, bis es im Jahr 1831 von einem britischen Offizier wieder entdeckt wurde und man 1895 mit ersten Ausgrabungen und Renovierungen begann. 1982 wurde Sigiriya von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

dsc_1378 Gut, dass wir so früh dran sind, denn es sind noch relativ wenig Besucher da. Zunächst lassen wir die Gärten links (und natürlich auch rechts) liegen und machen uns direkt an den – trotz noch nicht ganz so heißer Temperaturen – schweißtreibenden, steilen Aufstieg.Über eine Wendeltreppe erreicht einen geschützten Felsüberhang mit den sogenannten „Wolkenmädchen“: Wunderschönen Fresken von Damenbildnissen. Vermutlich handelt es sich dabei um die Frauen und Konkubinen von König Kassapa. Die edelblütigen Frauen tragen Kleider, währen die Konkubinen von niedrigem Stand barbüßig sind. Von den ursprünglich rund 500 Bildern sind nur noch etwa 20 gut erhalten.Fotografieren darf man sie leider nicht. Eine Treppe abwärts führt zur sogenannten Mirror Wall: In dieser glatt verputzten Wand, hinterließen frühe Besucher eingeritzten Texte, zu denen sie die Schönheit der Fresken inspiert hat, heute sind diese „Graffitis“ nur noch zu erahnen.

 

dsc_1374 dsc_1517

Von dort erreicht man über eine lange, steile Steintreppe das Plateau an der Nordseite des Felsens, wo das mit Löwentatzen verzierte steilste Stück des Aufstiegs über Steinstufen und Eisenleitern beginnt. Ursprünglich führte der Weg durch den Schlund eines steinernen Löwen. Heute sind nur noch die mächtigen Pranken übrig.

dsc_1383 dsc_1437 dsc_1450

Nach insgesamt 1.200 Stufen erreichet mach das Gipfelplateau mit den Terrassenanlagen. Neben dem steinernen Thron des Königs, gibt es zahlreiche Mauerreste, z.B. die Audienzhalle sowie eine Zisterne, die wohl als Bad diente. Sehr schön ist auch der Ausblick auf die Lustgärten sowie den umgebenden Dschungel – und auch auf Pidurangula rock. Heute ist der Blick also andersrum :-)

dsc_1460 dsc_1477 dsc_1515

Auf dem Weg wieder nach unten genießen wir den Blick auf die sogenannten Boulder Gardens und kommen noch an einigen Höhlen, insbesondere der Cobra Hood Cave vorbei, einer Höhle, die wie der Kopf einer Cobra geformt ist. Auch hier gab es wohl Felszeichnungen, die nur noch zu erahnen sind. Wieder unten angekommen schlendern wir noch die königlichen Wasser- und Terrassengärten.

Wir verlassen den Löwenfelsen, bleiben aber noch in Sigiriya und nehmen an einer einstündige „Village Safari Tour“ teil: Zunächst werden wir ein Stück mit dem zweispännigen Ochenkarren gefahren („double engine“). Dann setzen wir mit einem Katamaran über einen See. Christian darf sogar ein bißchen mitrudern und (trotzdem?) kommen wir schließlich am anderen Ende des Sees an, wo wir in ein traditionelles Dorf geführt werden.

Zwei Frauen zeigen uns alle Arbeitsschritte von der Kokosnuss bis zum Coconut Sambal und vom Getreide bis zum Roti, das in Blättern gebacken wird – so spart man das Öl in der Pfanne. Nachdem wir die Köstlichkeiten auch probiert haben, zeigen uns die Frauen, wie man Paddy (den von Spelzen umschlossene Roh-Reis) schält und wie man aus Palmblättern kunstvolle Bedachungen flechten kann. Schließlich besichtigen wir noch den Garten, bevor es per Tuk-Tuk um den See rum wieder zurück zum Auto geht.

dsc_1676 dsc_1606 dsc_1695

Weiter geht es nach Dambulla, wo wir die wunderschönen Höhlentempel besuchen. Sie wurden ca. 100 v. Chr errichtet und dienten Vattagamini Abhaya für 14 Jahre als Versteck, nachdem er seinen Thron an tamilische Invasoren verloren hatte. Danach gelang ihm die Rückeroberung. Als Dankeschön an die Götter ließ baute er die Höhlen zu Tempeln um, die von nachfolgenden Herrschern renoviert und erweitert wurden. Seit 1991 sind sie Weltkulturerbe der UNESCO.

dsc_1874 dsc_1747 dsc_1774

Zuerst mal heißt es wieder 20 Minuten Treppen raufsteigen. Oben auf der Terrasse steht auch der heilige Bodhi-Baum – so einen gibt es in jeder Tempelanlage. Alle sind Ableger des Baumes, unter dem Buddha erleuchtet wurde.

dsc_1779 dsc_1790 dsc_1885

Die Höhlentempel bestehen tatsächlich aus 5 Höhlen – mit ca. 150 Buddha-Statuen in den 3 verschiedenen Posen: Sitzen, Stehend, Liegend. Die meisten sind aus dem Fels gemeiselt, einige mit Gold verziert. Alle Decken sind über und über mit wunderschönen Malereien verziert. Als wir die Höhlen verlassen werden wir auf einer Art Aussichtspterrasse Zeuge, wie einer der allgegenwärtigen Affen einem unvorsichtigen Touristen den Rucksack ausräumt.

Außerdem halten wir an einer tollen Holzschnitzerei, wo wir zusehen, wie eine Buddha-Figur hergestellt wird

dsc_1889 dsc_1930 dsc_1943

dsc_2060 Wir verlassen Dambulla in Richtung Kandy, wo wir eigentlich um 17:00 Uhr sein wollen, um einer Vorführung der traditionelle Kandy-Tänze beizuwohnen. Unterwegs wollen wir nur kurz noch den bunten Hindu-Tempel Sri Muthumariamman in Matale anschauen. Doch dort feiert man heute das Chariot Festival, bei dem die Statuen der Hindu-Gottheiten aus dem Tempel geholt und auf prächtig geschmückten Wagen von Hand durch die Stadt gezogen. Was für ein Spektakel! Alles ist voll mit Menschen und es herrscht das totale Verkehrs-Chaos. Also beschließen wir das Auto am Stadtrand abzustellen und zum Tempel zu laufen, wo wir tatsächlich miterleben, wie sich die Menschenmassen teilen und die Wagen die letzten Meter zurück zum Tempel gezogen werden. Um uns herum ganz viele wunderschön angezogene Hindu-Frauen. Ein tolles Erlebnis – dafür lassen wir doch gerne die Touri-Tänze sausen!

Als wir in Kandy ankommen, ist es schon dunkel, aber wir sind rechtzeitig da, um die Evening Thevava, die Abend-Zeremonie, im Sri Dalada Maligawa, dem Tempel der heiligen Zahnreliquie, mitzuerleben.

dsc_2112 dsc_2132 dsc_2163 dsc_2145

dsc_2157 Amila kauft für Silke sogar eine Lotosblüte, damit sie etwas hat, das sie als Opfer darbringen kann. Die goldene Tür im Erdgeschoß des alten, innern Tempel mit von Trommlern und Fahnenträgern bewacht. Im Obergeschoß befindet sich eine große, tolle Halle mit Buddha-Statuen und Wandbildern, die die Geschichte Buddhas und des Zahns erzählen. Dann kommen wir zur Stupa mit der Reliquie. Wir haben unheimlich Glück und werden durchgewunken, bevor direkt hinter uns das Gate erst mal geschlossen wird. So kommen wir direkt an den üppig mit Gold behängten Schrein, wo Silke die Blume opfern kann. Erst danach sehen wir, dass die meisten Opfergaben vor dem eigentlichen Schrein auf einem Tisch stehen – es gibt sogar „Blütenblätter-Anordner“, die die Opfergaben in echte Kunstwerke verwandeln.

Übernachtung: Skyloft, Kandy

Do 21.02. Kandy, Nuwara Eliya

dsc_2272

dsc_2276 Heute gibt es Sri Lanka Frühstück: String Hoppers (Reisteig, der durch eine Form gedrückt und gedämpft wird, so dass eine Art „Spaghetti-Nest“ entsteht) mit scharfem Dhal (Linsengericht) und Kiri Hodi (Sauce aus Kokosnussmilch mit Curry-Blättern) zum Löschen. Danach machen wir eine kleine Rundtour durch Kandy: Wir laufen ein Stück am Seeufer entlang, sehen die Tempelanlage und die Opferblüten-Verkäufer nochmal bei Tageslicht, kommen an viele Shops und kleinen Verkaufsbuden vorbei und decken uns im Supermarkt mit Gewürzen ein.

dsc_2291 dsc_2298 dsc_2299 dsc_2347

dsc_2349 Danach geht’s in die Peradeniya Botanical Gardens, wo neben Riesenbambusse, Gewürz- und Rosengärten, vor allem die uralten Baumriesen sehr beeindruckend sind.

Weiter geht’s vorbei am Ramboda Waterfall durch Teeplantagen. Als wir anhalten taucht aus dem nichts ein Teepflückerin auf, die Silke etwas Teepflanze in die Hand drückt und ihr einen roten Punkt auf die Stirn klebt. Dann will sie ein unbedingt ein Foto machen – und dafür entlohnt werden .Eigentlich nicht so schön, aber die tamilischen Frauen hier arbeiten schwer für einen Hungerlohn. Wir fahren weiter zum Glenloch Tea Estate, wo wir eine Besichtigungstour durch die Teefabrik machen: Zum Teil sind noch antike Maschinen im Einsatz, zum Teil gibt es modernste Video-Sortier-Anlagen. Danach können wir noch verschiedenste Tees Probetrinken und natürlich erstehen wir auch ein paar Sorten für zu Hause.

dsc_2406 dsc_2425 dsc_2430 dsc_2516

dsc_2517 Schließlich erreichen wir unser heutiges Tagsziel: Nuwara Eliya. Der Ursprung des Spitznamens „Little England“ ist offensichtlich: Jede Menge britische Kolonialbauten, allen voran das Postamt. Wir bummeln an ein paar Shops vorbei und decken uns mit einer kleinen Flasche Arrak ein, ein für Sri Lanka typisches Destillat aus Palmsaft oder Zuckerrohr und Reismaische.

dsc_2484 dsc_2509 dsc_2522

Danach fahren wir eine Runde um den schönen See und wir besuchen den Seetha Amman Tempel. Hier erzählt uns Amila erstmals von der Ramayana: In dem indischen Nationalepos wird die Prinzessin Sita vom Dämonen-König Ravana nach Sri Lanka entführt. Angblich wurde sie (unter anderem) hier gefangen gehalten. Sie betete täglich zum Rama, ihrem Mann, dass er sie befreien möge und er schickte den Affengott Hanuman, um sie zu finden. Allerdings traut Sita traute ihm die Befreiung aus den Klauen des mächtigen Rawana nicht zu. Sie schickt ihn zurück, um mit Verstärkung wiederzuommen, worauf Hanuman so wütend wird, dass er einen Fels ans Flußufer wirft. Der Tempel ist neben diesem Stein-Abdruck am Ufer gebaut. Im Tempel gibt es tolle Malereien von Sita und Hanuman zu sehen.

dsc_2531 dsc_2538 dsc_2544

Schon wieder ist ein Tag zu Ende – und heute gibt’s zum Abschluß noch einen erstes Versucherle von unserem Arrak – sehr lecker, ein bißchen wie Rum.

Übernachtung: Heaven Seven, Nuwara Eliya

Fr 22.02. Horton Plains National Park, Zugfahrt nach Ella

Eigentlich sind wir ja eher Langschläfer, aber heute geht es schon wieder um 5:30 Uhr, noch im Dunkeln los. Wir fahren etwa eine Stunde zum Horton Plains National Park, wo Amila ewig am Ticketschalter anstehen muss. Um 07:30 Uhr beginnt dann endlich unsere etwa dreistündige Wanderung: Zuerst durch schönen, noch taunassen Wald mit tiefstehender Sonne zum „Little World’s End“, einer knapp 300 m hohen Klippe. Dann folgen wir dem Rundweg weiter zum „World’s End“, einer Steilkante mit fast 900 m Tiefblick. Die Sicht wird oft schon am Vormittag von Wolken verdeckt. Aber heute morgen ist alles klar. Vor einigen Wochen ist hier eine Touristin abgestürzt, als sie ein Selfie machen wollt. Deshalb ist die Kante jetzt mit Nato-Draht gesichert – sehr unschön. Nach kurzen Frühstück am Aussichtspuntk geht die Wanderung weiter durch offenes Grasland, vorbei an den 20 Meter hohen Baker Falls, zurück zum Parkplatz. Als wir am Auto noch unser mitgebrachtes Rest-Frühstück verspeisen, müssen wir es gegen den hier immer noch lauernden Sambar-Hirschen verteidigen. Danach fahren wir weiter zur Ambewella Train Station.

dsc_2809 dsc_2798 dsc_2796

Eigentlich sollte um 13:15 Uhr unser Zug fahren. Da der Zug aber aus Colombo kommt und von da schon ca. 10 Stunden unterwegs ist, ist er selten pünktlich. Heute sollen es 15-30 Minuten Verspätung sein. Da wir außer etwas Stadtbesichtigung in Ella heute nichts mehr vorhaben, sind wir ganz entspannt. Der Zug fährt hier nur ein paarmal pro Tag durch, außerdem ist er nicht besonders schnell und hupt vorher. So ist es völlig normal, dass jeder auf den Gleisen läuft. Und wir machen das dann auch – ist aber ein komisches Gefühl.

dsc_2858

dsc_2868 Amila fährt mit dem Auto schon mal vor, damit wir in Ella nicht auf ihn warten müssen, denn mit dem Auto braucht 3 Stunden, der Zug nur 2. Pünktlichst um 13:15 Uhr fährt tatsächlich ein Zug ein – wir können es ja gar nicht glauben. Aber es ist ein Sonderzug, in den wir nicht einsteigen dürfen. Unser Zug kommt dann tatsächlich mit 30 Minuten Verspätung.

dsc_2876

dsc_3023 Wir haben feste Plätze in der 3. Klasse, sogar mit Gepäckfach und Fensterplatz! Direkt hinter uns ist die Tür zur 2. Klasse, die aber vom Schaffner vehement mit Klötzen gesichert wird. Denn interessanterweise ist die 2. Klasse so rappelvoll, dass sich die Leute wie Sardinen in der Dose an der Scheibe der Tür drücken. Aber obwohl sie ja mehr Geld bezahlt haben, dürfen sie nicht in die 3. Klasse.

Eigentlich könnte es losgehen, aber die Strecke durch die Berge wird hier einspurig und der vorangehende Zug hat jetzt den Token zur Benutzung der Strecke. Das heißt, wir müssen warten, bis ein anderer Zug aus der Gegenrichtung ihn wieder zurückbringt. Nach weiteren 45 Minuten können wir losfahren. Die Bahnfahrt selbst ist wirklich ein Erlebnis: Wir fahren durch wunderschöne grüne Hügellandschaft und Teeplantagen und machen jede Menge Fotos.

dsc_2896 dsc_2916 dsc_3014

Richtung Ella wird die Landschaft langsam flacher und dort steigen auch fast alle Leute aus – wir auch. Und nachdem wir ja nun doch etwas länger gebraucht haben, werden wir schon von Amila erwartet.

dsc_3030

dsc_3059 Wir bummeln etwas durch die Hauptstraße von Ella – alles voll mit Backpackern, alles cool und easy – aber sonst ist an dem kleinen Örtchen nichts Besonderes. Wir trinken im „Chill“, DER Inn-Kneipe, einen Cocktail. Dann Dinner im Hotel, einen Schluck Arrak auf dem Zimmer, Rucksack für morgen packen und klaro: früh ins Bett, weil morgen… ihr wißt ja ;-)

Übernachtung: Ella Gap Panorama Hotel, Ella

Sa 23.02. Little Adam’s Peak, Elephant Transit Home

dsc_3081

dsc_3272 Heute werden wir um 5:15 Uhr abgeholt, denn wir wollen zum Sonnenaufgang auf den Little Adam’s Peak. Nach ca. 20 Minuten Aufstieg sind wir auf den Gipfel und genießen das Natur-Schauspiel. Um 6:40 Uhr steht die Sonne hell am Himmel und das Spektakel ist vorbei. Wir steigen ab, fahren zurück und frühstücken auf der Hotel-Terrasse mit tollem Blick. Dann geht’s weiter: Zunächst nur ein paar Kilometer zur Nine Arches Bridge, wo wir es sogar grade einen Zug über die Brücke fahren sehen – und das kommt ja nun nicht so häufig vor!

dsc_3301

dsc_3435 Danach halten wir noch kurz an den Ravana-Falls, die aber zur der Jahreszeit nicht besonders spektakulär sind. Als Enschädigung kaufen wir an einem der vielen Straßenstände Rambutan zum Probieren. Entfernt man die rote, stachelig aussehende Haut, kommt eine Litschi-ähnliche Frucht mit großem Kern zu Tage. Sie schmeckt auch ähnlich – aber besser. Auf der Weiterfahrt überholen wir einen Elefantentransport – vermutlich auf dem Weg zur nächsten Prozession, wo der Elefanten die Reliquie tragen wird.

Nächstes Ziel sind die Buduruwagala heritage monuments: Insgesamt 7, vermutlich im 10. Jahrhundert in den Fels gehauene Statuen, die allerdings nicht vollendet sind. Die größte davon, ein stehender Buddha ist 16 Meter hoch. Der Name des Monuments ist abgeleitet von den Worten für Buddha (Budu), Bilder (ruva) und Setine (gala). Weiter geht’s Richtung Udawalawa National Park. Unterwegs stillen wir unseren Hunger wieder mal ein einem Straßenstand: Buffalo-Milk-Curd mit Palm-Honig, Woodapple und Thala Guli, das sind kleine Rollen aus Sesam, Kokosnußöl und Jaggery (unraffiniertem braunem Zucker).

Schließlich kommen wir genau zur Fütterung um 15:00 Uhr ans Elephant Transit Home. Dort werden verwaiste oder verletzte Elefanten aufgepäppelt und mit ca. 8-9 Jahren wieder ausgewildert. Letzteres passiert leider bei den anderen „Elefantenwaisenhäusern“, wie z.B. Pinnawela nicht. Hier behält man die Elefanten als Touristenattraktion. Deshalb wollten wir da nicht hin. Wir schauen zu, wie die Kleinen ihre Milch per Trichter und Schlauch trinken und sich danach noch an jeder Menge Ästen gütlich tun. Echt süß!

dsc_3529 dsc_3551 dsc_3676

dsc_3687 Zur Zeit sind ca. 40 Elefanten hier und auch ein paar recht kleine sind dabei. Außerdem sehen wir in einem Gehege am Rand auch den dreibeinigen Elefanten Namal. Er wurde mit 3 Monaten in einer Falle gefunden und aufgepäppelt, aber sein eines Hinterbein konnte nicht mehr gerettet werden. Wir hatten im Vorfeld davon gehört, weil der Zoo Köln mit Unterstützung des Zoos Heidelberg für dessen Beinprothese Mittel zur Finanzierung aufgebracht hat. Natürlich kann er nicht wieder ausgewildert werden, aber die Prothese ermöglicht ihm wengistens ein paar (fast) normale Stunden pro Tag. Wir spenden für Milch und Medikamente und bekommen einen ganz offizielle Spendenquittung.

Dann machen wir uns auf den Weg in unser Hotel, wo wir auch tatsächlich mal Zeit haben den Pool zu nutzen. Das Wasser nicht grade erfrischend kühl ist, aber es tut gut mal ausnahmeweise auch ein bißchen abzuhängen, bevor wir das übliche Abendprogramm starten: Duschen, lecker Dinner, Bier und – natürlich wieder früh – ins Bett.

Übernachtung: Athgira Hotel, Udawalwe

So 24.02. Udawalawa National Park

dsc_3722

dsc_3736 Wecker-Rekord: 04:45 Uhr. Hab ich schon mal erwähnt, dass wir eigentlich Langschläfer sind? Aber irgendwie ist das hier okay – gibt ja so viel zu sehen und wir sind ja jetzt auch schon gut trainert. Um punkt 5:00 Uhr treffen wir unseren Fahrer mit Jeep, den wir heute morgen ganz alleine für eine Safari im Udawalawa National Park haben.

Kaum im Park sehen wir die ersten Elefanten, die – von uns aus gesehen – auf der anderen Seite des Zaunes grasen. Der Nationalpark ist mit zwei ca. 10 Meter voneinander entferneten Zäunen gesichtert und es ist wohl nicht unüblich, dass Elefanten den ersten der beiden Zäune durchbrechen. Tja, auch hier gilt wohl: The grass is always greener on the other side :-) Natürlich sehen wir auf der Safari auch noch einiges mehr an Tieren: Pfaue, Axishirsche, Warane, die sehr schönen grünen Bienenfresser, Weißbauch-Seeadler, blaue Kingfisher, Sittiche, Schwarzgesicht-Lemuren und Nashornvögel. Und unser persönliches Highlight: eine nur 2 Wochen altens, wirklich winziges Elefantenbaby!

dsc_3753 dsc_3975 dsc_3821

Unterstützt werden wir dabei von unserem Fahrer, der nicht nur Habichtsaugen hat, wenn es ums Entdecken von Tieren geht, sondern der uns auch mit seinem Fernglas und sogar einem Vogel-Bestimmungsbuch unterstützt. Schließlich fahren wir noch ganz nah an eine Wasserstelle. Dort verspeisen wir unser vom Hotel gepacktes Frühstücks-Paket im Jeep mit Blick auf: Wasserbüffel, Krokodile, Löffler, Störche und die wohl sehr seltenen schwarz-weißen Kingfisher. Schon ist die Safari wieder zu Ende und wir werden zurück ins Hotel gebracht.

Dort nochmal schnell Duschen und schon werden wir wieder abgeholt – diesmal wie gewohnt von Amila, der uns dann unterwegs mal zeigt, was das Land noch so zu bieten hat: Wir fahren durch so abgelegene Gebiete, dass wir als Touristen die Attraktion sind. Irgendwie haben wir die Rollen getauscht, denn jeder guckt uns an und die Kinder rufen „Weiße“. Wenn die Einheimischen jetzt Kameras hätten, wären wir das Motiv :-)
An einem Straßenstand irgendwo im nirgendwo essen wir Triangle Vegetable Roti. Die Dinger sind so scharf, dass ich nach dem ersten Bissen aufgeben muss – Christian LIEBT sie! Außerdem gib es Rice and Curry in verschiedenen Sorte und den von den einheimischen geliebten starken, süßen Tee. Auch auf der Weiterfahrt machen wir wieder interessante Stops: Amila zeigt uns am Straßenrand eine Pfefferstaude mit Früchten. Sind wir jetzt dort, wo man uns immer hinhaben wollte? Dort, wo der Pfeffer wächst? Außerdem hält Amila an einem Hof, wo grade in großen Packen Zimtstangen auf einen Lkw zum Export nach Mexiko verladen werden. Die beiden Arbeiter freuen sich, dass wir uns dafür interessieren, was sie machen und schenken uns sogar eine Zimtstange. Auch die nächsten Stops sind Nutzpflanzen gewidmet: Wir sehen Baumwolle und Paddy wachsen und wie der Reis dann mit handbetriebenen Maschinen weiterverarbeitet, nämlich (teil-)geschält wird. Die Berufsgenossenschaft hätte ihren Spaß an den Maschinen  – die haben nämlich offenliegende Keilriemen! Außerdem versuchen wir noch frische Tamarinde, die wir vom Kern lutschen: Sauer wie Zitrone! Viel besser sind die Kokis: Fritierte Snacks in Blütenform aus Reismehl und Kokosmilch – in der Version heute auch noch mit Curryblätter drin.

dsc_4181 dsc_4249 dsc_4240

Schließlich sind wir am Abzweig zu unserer heutigen Unterkunft angelangt, von wo es nur noch zu Fuß weitergeht, weil die Straße so schlecht ist. Nur mit einem kleinen Rucksack – und natürlich dem Kamerarucksack – geht es zunächst auf Steinen über einen Fluss, der zum Glück nicht viel Wasser führt, dann weiter steil bergauf. Nach ca. 20 Min. sind wir oben und beziehen unser „Mud House“. Wir unternehmen eine kleine Wanderung auf dem Gelände, das ursprünglich eine runtergekommen Teeplantage war, die von den Besitzern aufgekauft und renaturiert wurde. Leider ist die „Wasserfall-Dusche“ nicht in Betrieb. Also laufen wir weiter zum Natural Pool, wo Silke ins erfrischend kalte Wasser steigt. Allerdings „lauern“ drinnen jede Menge Fische, die sich sofort auf einen stürzen und an einem saugen – das kitzelt ziemlich, aber anderswo zahlt man sogar Geld für diese Wellness-Behandlung. Christian hebt aber nur mal kurz den Fuß rein, denn er findet es eklig.

dsc_4301 dsc_4304 dsc_4348

Nach dem Abendessen, zu dem wir uns heute sogar eine Flasche Wein gönnen, laufen wir mit Stirnlampen zurück in unser Mud House.

Übernachtung: Natural Mystic Sanctuary, Deniyaya

Mo 25.02. Sinharaja Rain Forest

Heute könnten wir eigentlich ausschlafen. Aber wir sind das Frühaufstehen so gewohnt, das wir wachen mit Vogelgezwitscher zum Sonnenaufgang aufwachen. Nach dem Frühstück laufen wir wieder zum Abzweig runter, wo uns nach einigen Verwirrungen auch der richtige Fahrer für unsere heutige Tour abholt. Mit seinem Tuk-Tuk fahren wir 40 Minuten zuerst zu ihm nach Hause, wo wir unser überschüssiges Gepäck zwischenlagern und mit einem von seiner Frau selbstgekochten Lunch-Paket versorgt werden. Außerdem steigt unser Guide für die Wanderung zu.

dsc_4427

dsc_4627 Dann endlich kommen wir in den Sinharaja Rain Forest, wo wir eine – wegen der fortgeschrittenen Zeit leider nur 2,5 km lange – Wanderung machen. Unser Guide spricht ganz passables Englisch und findet jede Menge Tiere für uns: „I see an animal right now“. Dann folgen noch diverse Einschränkungen über Ort oder Anzahl der Beine, bis wir sie schließlich auch finden. Insgesamt waren das: Ein schwimmenden Water-Monitor und eine ziemlich große Eule, eine Zikade, mehrere bunte Schnecken, und (zum Teil wirklich winzige) Netzspinnen, ein Wespennest, mehre Libellen, eine lustige Rhino-Fly, einige Hump-nosed Lizards (Leierkopfagamen), sowohl Weibchen als auch die bunteren Männchen, viele Sri-lankische Känguru-Eidechsen.

Außerdem ein Skorpion, zwei der giftgrünen, ganz dünnen Nasen-Peitschennatter, mehrere Massenansammlungen von haarigen schwarzen Raupen, Regenbogen-Fische, einen großen Tausendfüßler, und mehrere Sri Lankan native Milliped, die ganz kurz sind und die sich bei Berührung zu einer Kugel zusammenrollen. Außerdem zwei Vipern, nämlich ein Baby und eine etwas größere, von denen wir leider nicht mehr den genauen Namen wissen, und eine Tarantel!

dsc_4532 dsc_4652 dsc_4762 dsc_4574

dsc_4771 Und viele Pflanzen haben wir auch gesehen – leider vergißt man die Namen gleich wieder: Eine kleine fleischfressende Pflanze, Baumpilze und natürlich die Fishtail-Palm (von der hatten wir ja schon den Sirup lieben gelernt haben). Am Ende der Tour kommen wir an einen Wasserfall mit natürlichem Pool, wo wir uns natürlich beide erst mal im kalten Nass erfrischen. Danach gibt’s Mittagessen: Sehr leckeren Glasnudelsalat und Dhal. Schließlich laufen wir mit dem Guide zurück zum Parkeingang, wo „unser“ Tuk-Tuk auf uns wartet. Wir fahren wieder zu seinem Haus, wo wir die leere Lunch-Box und den Guide abliefern und im Gegenzug unser restliches Gepäck wieder bekommen. Dann geht’s weiter im Three-Wheeler Richtung Deniyaya. Unterwegs ruft der Fahrer mit dem geilsten mobile Phone aller Zeiten (eigentlich ein Festnetz-Telefon) Amila an, der uns dort dann im Empfang nimmt.

Weiter geht’s Richtung Südküste durch die Countryside. Unterwegs halten an einem Straßenstand mit gigantischer Aussicht, um dort eine King-Coconut zu trinken und uns mit Obst für unsere Hotelwoche einzudecken: Bananen, Ananas und Mangostaneund. An  einem weitern Straßenrestaurant futtern wir nochmal leckere Hoppers. Außerdem gibt’s nochmal einige Fotostops: Eine Wasserbüffelkalb beim Trinken mitsamt stolzem Besitzer und eine Tuk-Tuk-Werstatt.

dsc_4783 dsc_4860 dsc_4824

dsc_4933 Schließlich wird es schon dunkel. Die letzten paar Kilometer sind eine wirklich schlechte Straße und Amila muss sehr langsam fahren. Um 19:30 Uhr ist unsere Tour durch Sri Lanka dann zu Ende und der Abschied von ihm fällt schwer. Aber vielleicht sehen wir uns am Ende der Reise nochmal wieder. Dafür ist unser Hotel für die nächsten 6 Tage der absolute Traum! Es ist zwischen Meer und Lagune gelegen, alles ist blitzsauber. Zunächst nutzen wir das ebenfalls riesige Bad – mit ebenerdiger Dusche. Dann geht‘s direkt zum sehr leckeren Essen im überdachten, offenen Restaurant mit Blick auf den Garten und den beleuchteten Pool. Zum Tagesausklang sitzen wir auf unserem Balkon im 1. Stock mit Sea Side View. Gut, das Meer hört man heute Abend im dunkeln nur, also lauschen wir den Brandungsräuschen, schreiben Tagebuch und trinken noch ein Gläschen Arrak, bevor wir müde ins Bett fallen. Wie schööööön :-D

Übernachtung. Ananaya Beach Hotel in Rekawa

Di 26.02 – So 03.03.

Wir genießen 6 Tage das Paradies und machen nicht viel. Morgens erst mal Ausschlafen und manchmal dreht Silke eine erste Runde im Pool, bevor Christian aufsteht. Dann Duschen und leckeres Frühstück im Restaurant. Es gibt immer Kaffee oder Tee, Früchteteller, Toast mit dreierlei Marmeladen (Ananas, Woodapple und Orange) und Obstsaft. Dazu bekommt man Frühstück „Western Style“. Wir haben oft Omlette „Sri Lanka Style“ bestellt, das mit Zwiebeln, grünen Chilis (nicht scharf) und mit lokalen Gewürzen, wie Cumin und Curry verfeinert und in Kokosnussöl goldbraun gebacken wird. Sehr beliebt in der süßen Variante war auch der Bananen-Pfannkuchen. Beides sehr lecker! Oder man kann gegen Vorbestellung am Tag vorher Sri Lankan Breakfast haben: z.B. Hoppers bzw. Egg Hoppers mit Dhal und Jackfruit-Zwiebel-Curry (scharf) oder String Hoppers mit Dhal und Coconut Sambal oder Roti mit Onion-Sambal. Alles gut und so viel, dass man sich das zu zweit teilen sollte.

dsc_4889 dsc_5231 dsc_5294

Nach der Stärkung geht’s jeden Tag an den hoteleigenen Strand: Dort stehen unter Palmen – oder unter mit Palmblättern gedeckten „Sonnenschirmen“ – Liegen mit Auflagen bereit. Wir verbringen die Tage mit Lesen und Faulenzen oder Spaziergängen am Strand. Natürlich besuchen wir öfter mal den Pool und ab und zu gehen wir auch Schwimmen im Meer, aber die Wellen sind ganz schön groß und die Brandung wirft Silke mehr also einmal um, so dass wir doch erher den Pool utzen. Mittags machen wir uns auf dem Zimmer einen Kaffee und genießen ihn mit dem mitgebrachten Obst auf dem Balkon, bevor es wieder auf die Strandliegen geht.

dsc_5140

dsc_5157 Ab und zu spazieren wir am Strand entlang  – nach links zur Lagune, wo wir ein paar Affen oder Vögel sehen – oder nach nach rechts zu den Fischerbooten und den nächsten Hotels. Am ersten und letzten Tag verscheucht uns nachmittags ein kleines Gewitter vom Strand. Aber es bleibt immer angehem warm und so erleben wir auch mal Regen in Sri Lanka.

Auch sonst geht es im Hotel (zum Glück!) eher ruhig zu. An einem Tag kommt einer der Hotelangestellten und gräbt eine Loch in den Sand. Wir finden raus, dass wohl immer noch die Eier der Meeresschildkröten von Einheimischen ausgegraben und als Delikatesse verkauft werden. Wenn Hotelangestellte das mitbekommen, kaufen sie die Eier auf und vergraben sie am Strand wieder. Naja, ist ja mal ein Anfang… Silke darf kurz eines der tischtennisballgroßen, lederartig-weichen, weißen Eier in die Hand nehmen. Wenn wir in ca. 45-60 Tagen nochmal hier wären, könnten wir die kleinen Schildkröten schlüpfen sehen.

Da das Essen lecker und die Mitarbeiter sehr freundlich sind nehmen wir auch das Abendessen fast immer im Hotel-Restaurant ein: Christian ißt oft Rice and Curry, Silke meist Fisch oder Prawns. Nach dem Essen gibt’s noch immer noch was zu Trinken auf unserem Balkon: Entweder ein gutgekühltes Bier oder einen Schluck Arrak.

Tatsächlich verlassen das Hotel nur zweimal durch die Vordertür (bei den Spaziergängen geht’s ja über den Strand):
Nämlich einmal, als wir im familiengeführte Priyamoon Seafood Restaurant ca. 1,3 km die Straße runter zum Abendessen gehen: Für Christian gibt’s Kottu roti – Roti in Streifen geschnitten und mit Gemüse angebraten. Silke bekommt gegrillte Prawns mit hausgemachtem Kartoffelbrei und Salat. Alles ist schmeckt sehr gut, wobei wir uns nicht an den Salat trauen, denn „peel it, cook it or leave it!“ bedeutet hier leider „leave it!

Ein weiteres Mal benutzen wir die Vordertür des Hotels, als wir eine Ausflug zum Turtle Conservation Projekt in Rekawa machen: Zunächst werden wir um 20:00 von einem Tuk-Tuk abgeholt und fahren ca. 15 Minuten bis zum Turtle-Center. Dort erfahren wir (wenn auch in schlechtem Englisch) viel Wissenswertes über die Meeresschildkröten und bekommen Anweisungen, wie wir uns zu Verhalten haben. Nach kurzer Wartezeit geht’s mit ca. 100 (!) Leuten in 4 Gruppen los an den Strand. Vorneweg die Guides mit roten Taschenlampen bewaffnet, um die Schildkröten nicht zu stören.

dsc_4991 dsc_5042

Tatsächlich dürfen wir als erste Gruppe ganz nah hinter eine Schildkröte und können beobachten, wie sie ihr Nest mit den Vorderflossen gräbt. Dann geht es weiter zu einer zweiten Schildkröte, die bereits innerhalb des großen Nests – diesmal mit den Hinterflossen – eine weitere Grube gegraben hat und grade dabei ist diese mit Eiern zu füllen. Schließlich beobachten wir noch, wie sie die Grube wieder schließt. Die Schildkröte muss nach der Anstrengung immer wieder eine Pause einlegen. Aber auf einmal macht sie sich auf Richtung Brandung und 5 Minuten später sind nur noch ihre Spuren im Sand zu sehen. Ein tolles Erlebnis!

Mo 04.03.

Unser letzter Tag ist da. Um 8:00 sind wir beim Frühstück und verabschieden uns vom Team, die uns dann sogar noch eine große Flasche Wasser für die weitere Fahrt mitgeben. Dann kommt auch schon Amila, um uns abzuholen. Er ist heute morgen um 5 Uhr zu Hause losgefahren, um jetzt um 9 Uhr bei uns zu sein. Wir freuen uns, dass er uns nochmal einen Tag lang begleitet. So nutzen wir die Fahrt nochmal für ein bißchen Sightseeing unterwegs. Unser erster Zwischenstopp ist der Japanischen Peace Temple bei Unawatuna. Im unteren Teil können wir mit einem Mönch beten. Die weiter oben gelegene Stupa bietet einen sehr schönen Blick – und bebildert rundum das Leben Buddhas.

dsc_5408 dsc_5389 dsc_5455

Und hier treffen wir wieder auf die Ramayana-Legende: Denn beim Versuch die entführte Sita zu retten, wurde Ramas Bruder Lakshman verwundet. Daraufhin schickt Rama den Affengott Hanuman zurück nach Indien, um Medizinkräuter aus dem Himalaya für die Heilung zu holen. Zurück am Himalaya kann sich Hanuman aber nicht mehr an die Namen der Heilkräuter erinnern, deshalb fliegt er gleich mit dem ganzen Berg zurück nach Sri Lanka. Nachdem die Kräuter benutzt wurden, hat er den Berg einfach fallen lassen – in Unawatuna, was so viel heißt wie „Runtergefallen“. Tatsächlich bestätigen Wissenschaftler, dass es hier Pflanzen gibt, die es nirgends sonst in Sri Lanka gibt, die aber den Pflanzen im Himalaya sehr ähnlich sind.

Schließlich besuchen wir noch Galle, die angeblich schönste Stadt Sri Lankas. Bekannt ist sie vor allem durch das Fort, eine im 16. Jahrhundert ursprünglich von den portugiesischen Kolonialherren erbaute Festungsanlage um die Altstadt. Die Mauern wurden von den nächsten Kolonialherren, den Holländern, erweitert, um die Seeseite der Stadt zu schützen und haben eine Länge von ca. 3 km. Innerhalb des Forts befinden sich ein paar Kirchen, sowie am südöstlichen Ende der Leuchtturm von Galle. Das „Dutch Fort“ sowie die ganze Altstadt sind UNESCO Weltkulturerbe – und autofrei. Deshalb können wir zu Fuß eine entspannte Runde durch die Gassen drehen, vorbei an den schönen alten Bauwerken. Allerdings ist das Ganze auch extrem touristisch! Alles voll mit Boutiquen, Cafés und Restaurants. Hier hören wir auch mal wieder einen der fahrende Brotverkäufer – sie schienen im ganzen Land „Für Elise“ als Erkennungsmelodie zur spielen!

dsc_5513 dsc_5524 dsc_5475

Für uns geht es weiter Richtung Colombo und auf dem Weg kommen wir noch ganz in der Nähe von dem Dorf vorbei, wo Amila wohnt. Er lädt uns ein und so beschließen wir dort vorbeizufahren: Wir lernen Amilas Frau und Tochter kennen. Außerdem auch seinen Vater, der uns ganz stolz seinen Garten mit allerlei Obst, aber auch vielen ayurvedischen Heilkräutern zeigt. Amilas Mutter ist leider mit den Vorbereitungen für die Hochzeit von Amilas Schwester in 2 Tagen beschäftigt. Trotzdem sind alle unglaublich nett und wir werden fürstlich mit Tee, Sweet Bananas, Kokis und 2 Sorten extra für die Hochzeit gebackenen Keksen bewirtet – und dann hat Amila unterwegs auch noch Triangle Vegatable Roti gekauft! Danach zeigt uns ein Cousin auch noch den familieneigenen Trecker und wir bekommen sogar noch ein Care Paket mit Keksen mit, bevor wir aufbrechen. Amilas Frau und Tochter kommen zum Shoppen mit und dann das absolute Highlight: Weil wir Probleme mit dem Geldabheben haben und uns deshalb keine Flasche Arrak für zu Hause kaufen können, schenkt uns Amila eine zum Abschied! Wirklich süß!

Nach dem ganzen Essen heute, gibt’s im Hotel nur noch eine Kleinigkeit. Nach einigen Problem mit dem Online-Checkin geht’s noch schnell unter die Dusche und ins Bett, denn der Weckdienst wird uns in 4 Stunden (!) aus dem Schlaf reißen.

Übernachtung: Lavinia Hotel in Negombo

Di 05.03.

img_00111 Tatsächlich sind wir aber schon vor dem Weckruf um 01:30 wach. Zum ersten mal in Sri Lanka hatten wir Moskitos im Zimmer, so dass an Schlafen kaum zu denken war. Um 2:00 Uhr holt uns Hirans Cousin ab und 15 Minuten später sind wir bereits am Flughafen. Am Gate verspeisen wir noch die Kekse von Amila und um 4:25 Uhr pünktlichst starten wir mit QR663. Es gibt Frühstück und leider wenig Getränke, dafür hat Qatar einfach echt viel Beinfreiheit in der Holzklasse. Gut 5 Stunden später, 7:10 Uhr Ortszeit, landen wir in Doha. Abflug 08:05 Uhr, aber diesmal hat das Boarding hat noch nicht mal angefangen, als wir ans Gate kommen. Trotzdem landet QR067 8:05 Uhr nach ca. 7 h Flug pünktlich um 13:00 in Frankfurt.

STUTI! – DANKE!
An alle, die uns diese tolle Reise ermöglicht und zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht haben!