März/April 2007
Sa. 03.03.: Abflug
Mit Cathay Pacific haben wir bereits auf dem Australien-Flug 2003 gute Erfahrungen gemacht haben. Daher sind wir auch diesmal damit unterwegs und machen einen Stopover in Hong-Kong.
13:50 Abflug Frankfurt von Frankfurt mit CX288.
So. 04.03. Hong-Kong
Um Punkt 08:00 kommen wir nach 11:10 h Flugzeit in Hong-Kong an.
Der vorgebuchte Transfer bringt uns in ca. 20 Minuten zum Kimberley Hotel, Kowloon.
Es ist früh am Tag und wir dürfen dem Jetlag keine Chance geben, obwohl wir hundemüde sind.
Beim letzten Aufenthalt in Hong-Kong haben wir eine geführte Stadtrundfahrt gemacht.
Nun schauen wir uns die Stadt auf eigene Faust an.
Wir starten zum City-Spaziergang am Tin-Hau-Tempel von Yau Ma Tei, dessen Decke vollkommen mit Räucherspiralen bedeckt ist.
Danach folgen wir der Shangai Street nach Norden. und spazieren durch Kowloon.
Wer einen Schrein kaufen möchte – sowas kann man ja immer gebrauchen ist hier richtig. Ach, doch stattdessen lieber einen Kochtopf? Auch kein Problem! Die Straße ist gesäumt von eigenartigen Läden, die sowohl Devotionalien, als auch Haushaltsartikel verkaufen – was für eine Mischung! Es folgen Schlachterläden mit hängenden Enten und Hühnern im Fenster, Stahlwarengeschäfte mit Scheren, Tischkarussells und Fonduesets. Einen Block weiter gibt es einen Jademarkt, Handleser, Berufsschreiber, Übersetzer, Mineralienhandlungen, einen Obst- und Gemüsemarkt, Holzschnitzereien, Weihrauchläden, Pfandleihen, Kräuterapotheken – und dazwischen immer wieder Suppenküchen. In der Parallelstraße finden wir den Mohjongg-Spielsalon, ein Fischrestaurant und einen kuriosen Vogelnester- und Ginsengladen. Man hat das Gefühl, dass es nichts gibt, was es hier nicht gibt.
Puuuh! Nach all dem Trubel gehen wir nach „nebenan“ in den Kowloon Park, um ein bisschen im Grünen zu entspannen.
Doch es ist immer noch keine Schlafenszeit… Also geht’s weiter: Diesmal mit dem öffentlichen Nahverkehr: Das öffentliche Verkehrssystem in Hong-Kong ist einfach genial. Man kauft sich eine Karte, die man am Automaten mit Geld auflädt. Beim Betreten oder Verlassen einer Stationhält man die Karte einfach im Vorbeigehen an ein Lesegerät. Das Fahrtgeld wird automatisch richtig abgebucht. Bei uns zu Hause gerät man schon als Einheimischer beim Fahrkartenkauf am Automaten an den Rand des Wahnsinns. Wie mag das für jemanden sein, der sich nicht auskennt: Der Automat will wissen welche Wabe? Woher soll ich das wissen? Bin ich Imker? Über welchen Ort? Ja, der Automat wird doch wissen, was der kürzeste Weg ist… Und das Ganze dann noch als Fremdsprachler – das ist sicher sehr spaßig Hat man das alles bewältigt, beginnt die Suche nach passendem Kleingeld – EC-Karten nimmt der Automat nicht und rausgeben kann er grade jetzt natürlich auch nicht. Muss man die Fahrkarte im Bus oder der Bahn kaufen? Fehlanzeige! Und am Schluss kommt der Kontrolleur und Du hast leider vergessen abzustempeln – 40 Euro extra. DAS passiert einem hier nicht – genial!
Also fahren wir erst mal mit der Fähre auf Hong-Kong Island. Von dort fahren wir mit der alten Standseilbahn „Peak Tram“ auf die mit 552m höchste Erhebung der Insel – den Peak.
Dieser galt im 19. Jahrhundert, aufgrund der damals weit verbreiteten Tropenkrankheiten, bei den Kolonialherren als einziger Ort, wo man den Sommer überleben konnte. Chinesen war die Ansiedlung erst ab 1945 gestattet!
Wir laufen den ca. 45-minütigen sehr lohnenden Peak Rundweg mit schönen Ausblicken, bevor wir wieder zurück in die City fahren.
Zum Abendessen gehen wir in ein koreanisches Restaurant. Hier in Hong-Kong haben viele Restaurants ein für uns eigentümliches Konzept: Es gibt „all you can eat“-Buffett, aber: Man zahlt für die Reste auf dem Teller. Das soll verhindern, dass man sich Unmengen an Speisen auf den Teller häuft, die dann weggeworfen werden müssen. Ich finde das ein gutes Konzept!
Abends schauen wir uns noch den tollen Night Market in der Temple Street an. Auch hier wird wieder eine unglaubliche Vielfalt an Klamotten, Sonnenbrillen, Taschen, Uhren etc. angeboten.
Mo. 05.03.: Weiterflug Sydney
Heute Morgen müssen wir sehr früh zum Flughafen und im Hotel gibt es so früh noch kein Frühstück. Allerdings ist man dort so nett und macht uns ein „packed breakfast“. Um 9:00 Uhr geht der Flieger nach Sydney, wo wir nach weiteren 9 Stunden Flugzeit um 21:00 Ortszeit ankommen. Da wir morgen früh schon wieder Weiterfliegen haben wir uns gegen einen echten Aufenthalt in Sydney entschlossen und nehmen einfach nur das dem Flughafen nahegelegene Ibis Hotel Sydney Airport, Mascott.
Di. 06.03.: Christchurch
Diesmal geht’s noch früher – und ganz ohne Frühstück – wieder zum Flughafen, wo um 8:50 unser Qantas-Flieger startet. Nach schlappen 3 Stunden landen wir um 13:50 Ortszeit in Christchurch.
Nach Australien 2003 haben wir jetzt ja Erfahrung mit den für uns Europäer manchmal etwas streng erscheinenden, wenn auch absolut richtigen Einreisebestimmungen. Insbesondere wird bezüglich Quarantäne auf Lebensmitteln, Samen, Erde und Nahrungsmittel geachtet. Also mache ich wegen der Wanderstiefel an meinen Füßen ordnungsgemäß auf dem Einreisezettel unter „Soil, articles with soil attached, i.e. sporting equipment, shoes, etc.“ ein Kreuzchen und stelle mich in die rote „Schlange“, die dann sogar kürzer ist als die „Nichts-Anzumelden“-Schlange. Der Einreisebeamte fragt mich also, was ich denn hätte. Ich zeige ihm die – blitzesaubere – Sohle meiner Wanderstiefel und erkläre ihm, dass ich die extra zu Hause geschrubbt habe. Er lächelt und tätschelt mir mit den Worten „good girl“ die Schulter – Kia Ora! Willkommen in Neuseeland!
Wir fahren mit dem City Flyer zu unserem Hotel in der Innenstadt – das Camelot Cathedral Square Hotel. Da wir so zentral wohnen, können wir uns zu Fuß den Cathedral Square und den Christchurch Cathedral Tower anschauen, den wir auch besteigen. Als wir 2011 von dem Erdbeben in Christchurch, auch direkt hier am Cathedral Square hören, fällt es wirklich schwer sich das vorzustellen….
Wir müssen uns beschäftigt halten bis heute Abend, um den Jetlag zu besiegen. Und wie fast immer, wenn wir in einer großen Stadt sind, dient zum Einstieg der botanische Garten.
Den Abend genießen wir in toller Atmosphäre draußen auf der Terrasse des vegetarischen Restaurants Dux de Lux bei guten Essen und leckerem Bier.
Mi. 07.03.: Christchurch und Umland
Wir treffen uns zum Frühstück im Café d’Favo mit dem Bekannten eines Freundes – einem Neuseeländer, der uns ein paar Tipps für unseren Urlaub gibt. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Taxi zu UnitedCampervan, wo wir unsere fahrbare Unterkunft für die nächsten Wochen abholen. Wir sind zum ersten Mal mit einem Campmobil, also etwas freier unterwegs, ohne an Hotels/Motels/B&Bs gebunden zu sein.
Nach der Fahrzeug-Übergabe fahren wir erst mal etwas aus der Stadt raus, wo wir dann aber auf die Gondola umsteigen, um den auf den Gipfel der Port Hills zu gelangen. Von dort hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt, den Hafen und eigentlich bis in die Southern Alps. Allerdings ist es unheimlich windig und auch komplett bewölkt, so dass die Aussicht nicht ganz so beeindruckend ist. Deshalb gibt’s statt einer längeren Wanderung hier oben auch nur ein bisschen die Füße vertreten.
Wieder unten machen wir uns auf den Weg Richtung Lake Tekapo und verbringen die Nacht auf dem Kiwi Camprground in Geradine.
Do. 08.03.: Lake Tekapo / Lake Pukaki
Heute Morgen geht’s weiter zum Lake Tekapo. Auf dem Weg dahin sehen wir zum ersten Mal von weitem die Southern Alps. Am Lake Tekapo angekommen sind wir geschockt: Von Idylle keine Spur!
Ganze Busladungen mit Touristen werden auf den Parkplatz des Gletschersees geschüttet. Wir schaffen es trotzdem mal einen Moment abzupassen, um alleine den fantastischen Ausblick des „Altarbildes“ in der church of the good shepard zu genießen.
Nicht weit entfernt steht noch die Statue eines Collie-Hütehundes. Sowas kann es auch nur in einem Land geben, wo es weit mehr als 10 Mal so viele Schafe wie Einwohner gibt.
Um den Menschenmassen zu entgehen, entscheiden wir uns dafür, noch etwas tiefer in den Lake Tekapo Regional Park vorzudringen und machen wir uns auf die 2-stündige Wanderung zum Mount John Summit. Von dort hat man einen traumhaften Blick auf den See und die Gegend.
Weil heute so wunderschön blauer Himmel ist, fahren wir noch die ca. 30 km weiter zum nächsten Gletschersee: Lake Pukaki. Dieser hat ebenfalls eine tolle türkise Färbung – und dazu hat man vom Sterling Lookout noch einen schönen Blick auf den Aoraki/Mt. Cook.
Und weil uns das so gut gefällt, fahren wir noch ein Stück am See weiter Richtung Mt. Cook National Park. Ca. 20 km vom Aoraki entfernt suchen wir uns ein Plätzen, um zum ersten Mal wild zu campen.
Wir gönnen uns bei dieser fantastischen Aussicht auf den höchsten Berg Neuseelands erst mal ein Sundowner-Bier.
Leider währt das Glück nur kurz – kaum ist die Sonne weg werden wir von Sandflies attackiert und müssen in den Camper flüchten.
Christian wollte hier heute Nacht eigentlich Aufnahmen der Milchstraße machen. Da die Sandflies nach wenigen Sekunden Aufenthalt im Freien zubeißen, lässt er das aber doch lieber sein und die Aktion wird bis auf weiteres verschoben.
Fr. 09.03.: Mt. Cook National Park
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Erkundung des Mt. Cook National Park. Auf der Fahrt dorthin braut sich ein dunkles Unwetter zusammen. Wie immer in den Bergen sind die Wetterwechsel imposant und so ist es kurz drauf schon wieder gut genug, um zum Wandern durch die Gebirgslandschaft aufzubrechen. Zwar haben wir uns nicht genügend vorbereitet, um den namensgebenden 3.754 m hohen Mount Cook zu besteigen. Trotzdem gibt es hier genug zu „erlaufen“. Wir entscheiden uns für den Sealy Tarns Track, ca. 4 h Hin- und Rückweg. Trotz des nicht optimalen Wetters bietet die Wanderung sehr schöne Ausblicke auf Gletscherseen. Besonders schön ist es, wenn sich die verschneiten Berge, darin spiegeln.
Und schließlich setzt auch noch der Mond dem Ganzen das Sahnehäubchen auf. Schööön
Sa. 10.03.: Otago Peninsula
Wir fahren zurück an die Ostküste und statten den Moeraki boulders einen Besuch ab. Es handelt sich dabei um fast perfekt geformte Felskugeln, die von der Erosion am Strand freigelegt werden. Zum Murmel-Spielen sind sie aber zu groß
Im Anschluss fahren wir nach Dunedin und schauen wir uns dort ein paar alte Häuser und Kirchen an, machen eine Kaffeepause und besuchen die Baldwin Street.
Was ist an einer Straße so besonders? Sie hält mit 19° Steigung den Guiness-Buch Eintrag als steilste Straße der Welt.
Danach setzen wir unsere Erkundung der Otago Peninsula am Kap Taiaroa Heads fort. Hier befindet sich eine Kolonie von nördlichen Königsalbatrossen – soweit ich weiß die einzige Albatross-Kolonie auf Festland.
Was für fantastische Flieger!
Es macht wirklich Spaß ihnen zuzusehen.
Und wenn der Wind stark genug ist, was hier wohl fast immer der Fall ist, dann ist auch das Starten kein Problem.
Flügel ausfahren und los!
In der Nähe befindet sich auch ein Brutgebiet des bedrohten Gelbaugenpinguins. Die kleinen Kerlchen verteidigen ihre Nester vehement gegen die dort grasenden Schafe. Und das Schaf war doch immerhin neugierig (oder blöd?!) genug, immer wieder hinzugehen und sich vom Pinguin in die Nase hacken zu lassen.
Außerdem beeindruckt die Halbinsel einfach durch schöne Buchten.
So. 11.03.: Catlins
Die Reise geht weiter in den äußersten Südenosten: In die Catlins. Besonders interessant finden wir den versteinerten Wald bei Curio Bay, der sich nur bei Ebbe zeigt. Die Bäume sind 160 Mio. Jahre alt – und man kann sogar teilweise noch die Baumringe erkennen.
Der mit den heutigen Kauri-Bäumen verwandte Wald wurde vom Schlamm eines Vulkanausbruchs zugedeckt und ist versteinert. Heute wird er von der Erosion wieder freigelegt. Das Besondere daran ist, dass diese Bäume durch ihre nahe Verwandtschaft zu Bäumen im Gondwanaland (heutiges Südamerika, Afrika, Antarktika, Australien, Madagaskar und Indien) beweisen, dass der „Kontinent“ Zealandia (das heutige Neuseeland – aber größtenteils unter dem Meeresspiegel) und der Superkontinent Gondwana alles mal zusammen ein Kontinent war.
Von Curio Bay fahren wir die landschaftlich schöne Strecke weiter nach Invercargill und schaffen es grade noch 45 Min vor Ende der Öffnungszeit ins Southland Museum. Da muss ich rein, auch wenn es ein Museum ist. Aber die kurze Zeit reicht mir auch. Ich will nämlich nur eins sehen:
Das Tuatara Enclosure. Tuataras (der Name heißt auf Maori so viel wie „Stachelträger“) sind vorwiegend nachtaktive, endemische Brückenechsen. Weil sie seit fast 200 Millionen Jahren ohne große Änderung auf der Erde leben, werden sie auch als „lebende Fossilien“ bezeichnet. Allerdings sind sie seit der Ausbreitung der modernen Reptilien extrem stark zurückgedrängt worden. Durch die vom Menschen eingeführten Ziegen, Katzen, Hunde, Schweine, Ratten und Mäuse wurden sie schließlich fast ausgerottet und sind nun vom Aussterben bedroht.. Die Tiere sind an niedrige Temperaturen (ca. 10 °C) angepasst und haben einen entsprechend langsamen Stoffwechsel. Daher ist der im Southland-Museum gehaltene „Henry“ auch schon 109 Jahre alt. Als wir dort sind bändelt er mit einem geradezu „jugendlichen“ Weibchen an: sie ist etwa 70-80 Jahre alt. Und tatsächlich haben wir zwei Jahre später gelesen, dass Henry mit 111 Jahren zum ersten Mal Vater geworden ist – von 11 Jungen. Link http://www.independent.co.uk/news/world/australasia/henry-the-tuatara-is-a-dad-at-111-1516628.html Manche brauchen halt etwas länger
Nachdem mich die Öffnungszeiten des Museums von Henry trennen, fahren wir noch etwas weiter bis Riverton.
Mo. 12.03.: Milford Sound
Heute geht’s auf der Southern Scenic Route zuerst entlang der Südküste weiter ins Western Southland und dann weiter in den Norden, in den Fiordland National Park. Von Te Anau aus führt eine 119 km lange, landschaftlich sehr schöne Stichstraße bis Milford Sound. Diese wurde extra für Touristen angelegt. Am 1200 m langen Homer Tunnel müssen wir kurz warten, da es sich um einen einspurigen Tunnel handelt. Kaum stoppen wir, hören wir merkwürdige Geräusche. Was ist das nur? Wir beschließen der Sache auf den Grund zu gehen und steigen aus: Auf unserem Dach sitzt ein Kea, der es offensichtlich auf die Gummidichtungen an unserem Wagen abgesehen hat. Naja, wenn’s schmeckt…
Zum Glück müssen wir nicht lange warten und können und durch schlichtes Losfahren aus den Klauen der wagenzerstörenden Bestie befreien und erreichen ohne weitere Zwischenfälle Milford Sound. Dieser 15 km lange Fjord, der von bis zu 1200 m hohen Felswänden umgeben ist, bildet den Höhepunkt des Nationalparks.
Allerdings befinden sich direkt im Anschluss die neuseeländischen Alpen, an denen sich – bedingt durch die vorherrschende Windrichtung – die Wolken „anpressen“ und als Steigungsregen abregnen. Daher hat das Gebiet bis zu 8000 mm jährlichen Niederschlag und gehört damit zu den regenreichsten Gebieten der Gegend.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich Milford Sound auch heute im Regen zeigt.
Ursprünglich hatten wir mal überlegt, ob wir hier See-Kajak fahren wollen, das haben wir aber dann zum Glück doch verworfen.
Allerdings haben wir eine Bootsfahrt gebucht. Die ist zwar nicht wirklich „schön“ im klassichen Sinn, aber aufgrund des heftigen Regen, der hohen Windgeschwindigkeiten und des dadurch bedingt extrem hohen Seegangs sehr beeindruckend. Zum Glück werden wir nicht leicht seekrank Unter anderem fahren wir an den Disappearing Falls vorbei. Dieser Wasserfall verdankt seinen Namen der Tatsache, dass das meiste Wasser gar nicht unten ankommt, weil es vom Wind wieder nach oben oder nach außen weg geblasen wird.
Weil das Wetter nicht wirklich zum Aufenthalt im Freien einlädt, gehen wir danach noch ins Milford Deep Underwater Observatory. Hier kann man unter anderem schwarze Korallen sehen, die normalerweise nur in tiefem Wasser zu finden sind. Unter natürlichen Bedingungen könnte die Koralle hier nicht überleben, da es hier eine wenige Meter dicke Deckschicht aus Süßwasser gibt – für die Koralle tödlich. Nach starken Regenfällen – und wir wissen ja, das ist hier eigentlich jeden Tag – vergrößert sich die Süßwasserschicht nach unten und würde die Koralle töten. Das weiß man hier mit einem Trick zu verhindern: Die Koralle wird einfach an einer Winde nach unten abgelassen.
Morgen soll es weitergehen nach Queenstown. Deshalb fahren wir, leicht enttäuscht wegen der wenig beeindruckenden Sicht, einen Teil der Strecke Richtung Te Anau wieder zurück und verbringen die Nacht auf der Lake Gunn Campsite. Die Nacht wird eine der schlimmsten: Es regnet und regnet – und wenn es nicht regnet, dann tropft es von den Bäumen. Wir haben so viel Wasser auf dem Dach, dass es durch die Entlüftungsklappe in den Innenraum läuft. Der Versuch zu schlafen wird nicht nur vom dauernden tropfen vereitelt, sondern vor allem auch dadurch, dass wir uns Gedanken machen, ob wir schon vor Morgengrauen durch den ansteigenden See weggespült werden oder ob wir es bis dahin schaffen und dann bei der Abfahrt im Schlamm feststecken.
Di. 13.03.: Milford Sound -> Queenstown
Das gibt’s doch gar nicht!! Ich schlage die Augen auf und kann es nicht glauben: Nein, wir sind nicht weggeschwemmt worden, aber es kommt noch viel besser: Der Himmel ist BLAU!!! Anscheinend kann das Land hier tatsächlich solche Wassermassen gut wegstecken, wir haben nämlich nicht mal Probleme mit dem Auto zurück auf den Asphalt zu kommen.
Also fahren eben „nochmal schnell“ wieder bis zum Milford Sound zurück. Und tatsächlich erwartet uns dort eine Welt, die mit der von gestern eigentlich nichts gemeinsam zu haben scheint. Wir machen die gleiche Aufnahme wie gestern mit dem 1692 m hohen Mitre Peak im Hintergrund. Wer hätte es wiedererkannt?
Weil wir aber heute noch weiter wollen, gibt’s nur einen kurzen Spaziergang: Den halbstündigen Milford Foreshore Rundweg, entlang der Strandvegetation und mit sehr schönen Ausblicken auf den Milte Peak. Unterwegs sehen wir einen süßen „Silver Eye“. Die Vögel kommen eigentlich aus Australien. Man vermutet, dass es etwa in den 1950iger Jahren einen ziehenden Scharm durch einen Sturm hierher verschlagen hat. Da sie also auf natürliche Weise nach Neuseeland „eingewandert“ sind, gelten sie als einheimische Vögel und stehen demgemäß unter Schutz.
Wie fahren zurück Richtung Te Anau. Unterwegs machen wir noch den nur 15-minütigen, „The Chasm“-Walk, der zwischen tollen bemoosten Bäumen und Farnen hindurch zu einem beeindruckenden Loch führt, das die Wasserfälle im Laufe von tausenden von Jahren in den Granit gegraben haben.
Ein weiterer Abstecher führt uns zu den Mirror Lakes, wo wir uns nochmal kurz die Füße vertreten, bevor es nach Queenstown geht. In der Hauptstadt des Abenteuertourismus wurde angeblich das kommerzielle Bungee-Springen erfunden. Auch sonst gibt es hier keine verrückte Sport(?)-Art, die man nicht machen kann. Als wir dort sind, ist grade das „Zorbing“ angesagt: Man wird in eine Art riesigen aufgeblasenen Ball gesteckt und damit einen Abhang runtergekugelt. Mussten wir nicht unbedingt ausprobieren…
Außerdem ist es hier richtig knackig kalt. Bereits bei der Anfahrt hat es gegraupelt. Die umliegenden Berge die es hier geben soll, sehen wir nicht. Auf dem Campingplatz angekommen, versuchen wir den Camper mit dem Gas-Heizer warm zu kriegen. Allerdings schafft das Ding gefühlt 0,00001 Watt. Wir halten die Hände direkt davor um rauszufinden, ob es überhaupt läuft – tut es, aber obwohl der Camper ja nicht sooo viele Kubikmeter Raum hat, wird es einfach nicht wärmer. Wir schlafen also mit so ziemlich allen Lagen Klamotten an, die wir dabei haben…
Mi. 14.03.: Queenstown
In der Nacht hat es an den Bergen bis fast nach Queenstown runtergeschneit – und hier unten regnet es. Was kann man in so einer Outdoor-Stadt drinnen machen? Wir entscheiden uns für den Kiwi & Birdlife Park. Hier gibt es einige „regensichere“ Häuser – unter anderem ein „nocturnal house“, wo wir zumindest mal Kiwis in Gefangenschaft sehen können. Sind schon lustig, wenn sie mit dem Schnabel nach Essbarem stochern
Zwischendurch gibt es auch noch eine Maori-Tanzvorstellung im Café.
Nachmittags lässt der Regen nach, so dass wir die ca. 30 km zur Kawarau Gorge/Central Otago fahren. Die Schlucht ist landschaftlich sehr schön – hier an der Old Kawarau Bridge soll übrigens auch im November 1988 der weltweit erste Bungee Sprung stattgefunden haben. Auch ansonsten wird hier viel Abenteuer geboten: Wildwasser-Rafting, Kayak fahren, Riverboarding etc.
Wir beschränken uns auf ein bisschen Laufen – das Wetter ist immer noch nicht wirklich einladend. Und wie dann so oft konzentrieren wir uns aufs Essen und besuchen noch die Gibbston Valley Cheese Company.
Do. 15.03.: Queenstown / Lake Wakatipu
Wir starten bei etwas besserem Wetter um 10:00 Uhr zu einer Bootsüberfahrt mit dem Dampfschiff TSS Earnslaw über den Lake Wakatipu zur Walter Peak High Country Farm. Von der Anlegestelle aus spaziert man an Weiden von Schafen und Schottischen Hochlandrindern vorbei. Dann geht es durch den wunderschön angelegten Garten zum Colonel’s Homestead, wo wir mit Tee und extrem leckeren Scones versorgt werden.
Dort schauen wir zuerst einem Schaf-Scherer bei der Arbeit zu, bevor sein Hütehund eine Vorführung seines Könnens gibt. Danach kann man sich noch anschauen, wie die Wolle verarbeitet wird. Waschen, Kämmen, Färben, Spinnen –letzteres kann man auch selbst versuchen. Als ob wir DAS nicht sowieso könnten
Danach geht’s mit dem Dampfschiff wieder zurück nach Queenstown.
Da das Wetter relativ gut aussieht, starten wir am Nachmittag zum zweistündigen Queenstown Hill Time Walk.
Der Aufsteig führt durch Pinienwald und ist mit Schildern versehen, die die Geschichte Queenstowns wiedergeben – von den führen Maori Siedlern bis zum Tourismus. Oben angekommen steht man auf dem Te Tapu-nui (auf Maori so viel wie: sehr heiliger Berg). Hier markiert der “The Baskets of Dreams“, eine Metallskulptur, die Jahrtausendwende. Und man wird mit fantastischen Rundumbblicken auf Lake Wakatipu, die Remarkable Ranges und Queenstown Bay belohnt.
Zum Tagesabschluss bummeln wir noch etwas durch die Queenstown Gardens.
Fr. 16.03. Mt. Aspiring National Park
Wir fahren zum Lake Wanaka und machen erst mal Picknick.
Von dort geht’s weiter zum Mt. Aspiring National Park, wo wir uns Richtung Rob Roy Valley Track halten.
Diese sehr ansprechende ca. 3-stündige Wanderung gilt als eine der schönsten Kurzwanderungen in Neuseeland – zu Recht. Sie führt an wunderschönen Landschaften entlang des Matukituki River, der dann auf einer abenteuerlichen Hängebrücke überquert wird.
Weiter geht’s durch eine Schlucht am Fuß der schneebe- deckten Berge. Es folgt ein langer, dem Fluß folgender Anstieg bis zum Wasserfall des Rob Roy Gletschers.
Übernachtet wird heute wild im National Park.
Sa. 17.03.: Haast, Jackson Bay, Fox Glacier
Wir fahren zuerst zurück Richtung Wanaka und gönnen uns dort ein Frühstück im Café. Dann geht’s weiter Richtung Westküste. Vom Haast-Pass aus starten wir zum nur 5 Minuten dauernden Mini-Spaziergang „Pleasant Flat“. Der trotzdem lohnenswerte Weg führt an einem gemächlich dahinfließenden Bergfluss entlang.
Vom Haast-Pass selbst hat man nochmal einen wunderschönen Blick zurück auf Lake Wanaka.
An der Küste angekommen wenden wir uns zunächst nach Süden und fahren bis zur Jackson Bay machen. Der Ort ist berühmt für seinen tollen Ausblick auf die Southern Alps. Das Wetter ist aber so bedeckt und regnerisch, dass wir heute davon nichts sehen können.
Also fahren wir wieder zurück nach Haast, wo wir uns – aufgrund des suboptimalen Wetters (es regnet) – für den nur 20 Minuten kurzen Kahikatea Swamp Forest Walk entscheiden.
Der Weg folgte dem Ship Creek und erlaubt mit Hilfe der Boardwalks mit trockenen Füßen durch den sumpfigen Wald zu laufen und die üppige Vegetation mit vielen Farnen aus der Nähe anzuschauen. Die Silberfarne haben es uns besonders angetan! Diese endemischen Baumfarne haben ihren Namen von der silbrig-weißen Farbe ihrer Blattunterseite. Sie können bis zu 10 m hoch werden, ihre Blätter sind bis 4 m lang.
Obwohl sie keine offizielle Nationalpflanze von Neuseeland sind, werden sie doch im Allgemeinen mit Neuseeland assoziiert. Die Bahn, aber auch viele Sportvereine und sogar Parteien verwenden den Silberfarn als Logo. Auch die Neuseeländische Minengesellschaft New Zealand Mint hat neben einer Kiwi-Münze in Gold auch einen Silber-Farn-Münze im Programm – diese natürlich in Silber.
Weiter geht’s an der Küste entlang in den Norden Richtung Fox Glacier. Unterwegs halten wir am Knights Point, doch das Wetter lässt auch hier keine spektakulären Blicke über die Tasmanische See zu. Also fahren wir noch ein Stück weiter in den Norden zum Lake Moeraki und übernachten schließlich nochmal ca. 15 km weiter auf dem Campground von Lake Paringa.
So. 18.03.: Fox Glacier
Heute fahren wir ca. 70 km nördlich zum Fox Glacier, wo wir die ca. 1,5 stündige Umrundung des Lake Matheson antreten.
Der See ist umgeben von reichhaltiger Vegetation und wir können nochmal einen Silver Eye beobachten. Jetzt möchten wir den Fox Gletscher selbst etwas näher sehen. Wir folgen dem Glacier Valley Walk bis an den Gletscherzunge. Interessant ist die Tatsache, dass es sich hierbei um einen der wenigen Gletscher handelt, der – nach über 100 Jahren Rückzug – seit 1985 wieder wächst: Und zwar jeden Tag um 40 cm.
Heute Abend kocht Christian ein leckeres indisches Curry. Eigentlich kann er wirklich gut indisch kochen, leider hapert es aber wohl mit dem Lesen etwas. Auf jeden Fall versuche ich nur einen einzigen Löffel davon: Das Zeugs ist so scharf, das kann man höchsten als Foltermethode verwenden, aber nicht Essen. Wir finden auch raus, was falsch gelaufen ist. Auf dem Glas mit der Curry-Mischung, die wir gekauft haben steht drauf: Für 4 Portionen Curry 2 gestrichene Teelöffel Curry-Pulver. Christian hat nach eigenen Angaben eher 5-6 Esslöffel genommen – für 2 Portionen. Trotz aller Verdünnungsversuche ist das Essen so scharf, dass ich mich weigere, auch nur einen weiteren Bissen davon anzurühren. Christian hat erst mal Kochverbot – und isst das ganz tapfer das Curry im Laufe der nächsten Tage alleine auf!
Mo. 19.03.: Franz Josef Gletscher
Heute ist die teuerste Tour unseres Urlaubs dran: Denn wir haben gestern eine Heli-Hiking-Tour auf dem Franz Josef Gletscher gebucht und freuen uns riesig, dass es einigermaßen sonnig aussieht. Als wir allerdings im Büro ankommen, teilt uns die Dame, bei der wir gestern gebucht haben, mit, dass heute Nacht die Zeit umgestellt wurde – und wir deshalb noch eine Stunde warten müssen. Wer denkt denn im Urlaub an sowas – hätte sie uns ja vielleicht auch mal warnen können. Wobei – Zeitumstellung von Sonntag auf Montag? Vielleicht war die Zeit auch schon gestern umgestellt, aber natürlich haben wir es nicht gemerkt. Naja, jedenfalls hätten wir nicht so früh raus gemusst und sitzen jetzt eine Stunde etwas blöd im Büro rum. Als dann alle zusammen sind, werden erst mal Steigeisen verteilt und ausprobiert. Bis wir dann endlich starten können, haben sich die Wolken doch schon wieder ziemlich zugezogen…
Vom Hubschrauber aus haben wir noch bei Sonne-Wolken Mix einige schöne Blicke auf den Gletscher.
Oben müssen sich dann alle erst mal sortieren, Steigeisen anlegen, Einweisung des Guides. Wir laufen dann im Gänsemarsch hinter ihm her über den Gletscher. Das ist ganz nett, aber in Anbetracht des mangelnden Sonnenscheins ist es irgendwie das viele Geld doch nicht wert…
Als wir wieder unten sind fahren wir zurück an die Westküste – nach Okarito.
Das ist irgendwie so toll an Neuseeland: Alles ist so nah beieinander. Grade noch auf dem Gletscher – schon stehen wir am Strand. Wir lassen uns durch einen wundervollen – und sogar kostenlosen – Sonnenuntergang am Meer für die Heli-Hiking-Tour entschädigen
Di. 20.03.: Okarito -> Ross
Heute leihen wir uns ein Kayak und fahren den Vormittag über durch die Okarito Lagoon. Bevor es losgeht, decken wir uns hier noch mit Zitronenöl ein – damit reiben sich die Einheimischen ein, um das Ungeziefer fern zu halten.
Mit dem Kajak lassen einen die Wasservögel ziemlich nah rankommen und wir können einen weißen Reiher beobachten. Auf dem Rückweg müssen wir uns ganz schön anstrengen, denn wir paddeln gegen eine recht starke Strömung an. Irgendwann kommt uns der Vermieter mit dem Motorboot entgegen und fragt uns, ob alles okay ist. Er klärt uns darüber auf, dass heute der Tag im Jahr mit dem höchsten Tidenhub und deshalb mit der stärksten Strömung ist. Er wollte nur schauen, ob wir dem gewachsen sind. Natürlich hat uns der Ehrgeiz gepackt und wir lehnen sein Angebot uns zurückzuschleppen vehement ab. Also Paddeln wir was das Zeug hält. Zur Belohnung empfängt uns dann seine Frau mit heißem Tee und selbstgebackenem Kuchen
So gestärkt fahren wir nochmal ca. 100 km die Küste entlang in den Norden bis Ross. Hier im Ross Goldfields Information and Heritage Centre versuchen wir uns selbst– als Goldwäscher – allerdings recht erfolglos
Weiter geht’s – diesmal wieder von der Küste etwas landeinwärts – hinauf zum Arthur’s Pass National Park, wo wir den ca. 1,5-stündigen Otira Valley Track. Er verläuft in einem Tal an der Nordseite des Mt. Rolleston und quert eine alte Gletscher-Moräne, bevor er an der Otira River Brücke endet.
Als wir auf der Rückfahrt über den höchsten Punkt und dann wieder bergab fahren, stellen wir fest, dass die Bremsen unseres Autos nicht mehr das tun, was sie sollen – nämlich bremsen. Also es ist nich so, dass sie es gar nicht mehr tun, aber wahrscheinlich nicht mehr lange. Es gibt ein unschön klingedes Kratzgeräusch. Wir rufen beim Vermieter an – die nächste Werkstatt ist in Greymouth unten an der Küste. Da wollen wir morgen früh sowieso wieder hin. Und hier oben können wir eh nichts machen, wir müssen so oder so den Pass mit kaputten Bremsen wieder runterfahren. Unsere Begeisterung hält sich in Grenzen.
Wir campen wild im Nationalpark und dürfen den fantastischen Sternenhimmel genießen. Zwar lauern auch hier die Sandflies, aber mit dem Zitronenöl eingeschmiert trauen wir uns wenigstens kurz ins Freie
Mi. 21.03.: Arthur’s Pass National Park
Am nächsten Morgen fahren wir also im ersten Gang mit allergrößter Vorsicht den Pass wieder runter. Der Motor platzt fast, aber das ist uns egal. Nur nicht bremsen. Wir müssen nach Greymouth und begeben uns dort direkt in die Werkstatt. Der wirklich sehr hilfsbereite Mechaniker schaut, macht eine kurze Probebremsung, die er mit den Worten „metal to metal noise“ kommentiert.
Er erklärt uns, dass die Bremsbeläge auf einer Seite runtergefahren sind. Das ist nicht so toll, denn die Dinger hat er nicht vorrätig und muss sie erst über die Autovermietung in Christchurch bestellen, was er auch sogleich macht. Man will sofort einen Kurier mit den Bremsbelägen losschicken, die dann morgen früh da sind. Wenn ich es nur glauben könnte…. Überhaupt sind wir etwas verärgert darüber, dass uns der Vermieter offensichtlich mit völlig runtergemeierten Bremsen losfahren lässt, denn in den paar Kilometern passiert sowas nicht. Das lassen wir uns auch vom Mechaniker nochmal bestätigen. Das mache ich am Telefon der Dame von der Mietwagenfirma auch deutlich – da holen die mir doch extra eine deutschsprachige Mitarbeiterin ans Telefon – wo ich mich schon so schön aufs englische Schimpfen eingestellt hatte Naja, hilft nichts, wir sitzen hier erst mal in der Gegend fest. Immerhin lernen wir so eine neues englisches Wort: „Bremsbelag“ heißt „break pad“ und „break disc“ ist die „Bremsscheibe“. Ist wirklich eine einfache Sprache
Der Mechaniker ist aber doch der Meinung, dass wir, wenn wir nicht viel und auch entsprechend langsam und vorsichtig fahren, doch nicht auf dem Werkstattgelände campieren müssen.
So kommen wir noch in den nahe gelegenen Shantytown Heritage Park – wo man eine historische Goldgräberstadt nachgebaut hat. Durchaus nett anzusehen. Auf dem Parkplatz machen wir ein kurzes Picknick und bekommen Gesellschaft: Ein Weka-Huhn. Obwohl wir normalerweise keine Wildtiere füttern, scheint uns hier doch alles zu spät und so bekommt es ein paar Brotkrumen ab. Interessant an der Sache ist, dass es die Krümel nicht frisst, sondern wegträgt. Da ist doch was im Busch?! Und so ist es auch, denn nach einer Weile kommt genau aus diesem Busch auch das Küken, das sie wohl die ganze Zeit gefüttert hat selbst raus – sieht schon lustig aus mit seinen überdimensionierten Füßen!
Aber wenn man schon als Vogel nicht Fliegen kann, dann muss man ja wenigstens gut Laufen können
Do. 22.03.: West Coast
Heute Morgen stehen wir pünktlich in der Werkstatt auf der Matte. Natürlich sind unsereBremsbeläge noch nicht gesichtet worden. Der nette Mechaniker telefoniert wie ein wilder in der Gegend herum und verspricht uns, dass er sie bis Nachmittags auftreiben kann. Er versichert uns nochmals, dass wir schon noch ein bisschen fahren können und so trauen wir uns und fahren gaaaanz langsam und vorsichtig bis Punakaiki.
Dort besuchen wir die sogenannte Pancake rocks. Woher die ihren Namen haben, muss ich nicht erklären…
Ein Rundweg führt durch die Kalkstein-Felsformation und ihre Blowholes.
Unser Weg führt genauso langsam wie wir gekommen sind, wieder zurück zur Werkstatt. Aber der Werkstatt-Meister ist leider nicht da… Grade als ich mich aufregen will, kommt er freudestrahlend auf den Hof gefahren. Nachdem der Lkw irgendwie nicht zu ihm kam, ist er wohl den Lkw suchen gefahren. Jedenfalls hat er es mit ziemlichem Aufwand und einigen hundert Meilen geschafft unsere Bremsbeläge beizubringen und macht uns im null Komma nix wieder startklar – Juhuuu und ein fettes Lob für so viel Einsatz! Good guy!
So steht unserer weiteren Fahrt in den Norden nichts mehr im Weg. Wir haben noch über 300 km vor uns, denn wir wollen bis Motueka bzw. Riwana. Das sind quasi die letzten Orte, die man noch mit dem Auto anfahren kann, bevor man in den Abel Tasman National Park kommt. Den Park kann man nur zu Fuß oder vom Wasser aus erkunden. Und deshalb buchen wir für morgen einen Kayak-Tagesausflug bei Kiwi-Kayaks. Und da wir so spät dran sind bekommen wir im Büro des Veranstalters sogar noch einen Tipp, wo wir ganz in der Nähe wild campen können, was wir auch gerne machen.
Fr. 23.03.: Abel Tasman National Park
Für die Marine Reserve Kayak Tour werden wir zuerst mit dem Watertaxi ins Tonga Island Marine Reserve gefahren. Allein das zu Wasser lassen der Boote ist spannend. Die Transportfahrzeuge fahren den Anhänger mit den Booten rückwärts so weit ins Wasser wie’s geht. Wenn man zu weit reinfährt und stecken bleibt hat man ein Problem. Ist nämlich nicht schnell genug ein Fahrzeug da, das groß genug ist das – nicht grade kleine – steckengebliebene Gefährt rauszuziehen, kommt die Flut und danach ist das Fahrzeug weg…
Aber bei uns geht alles gut, wir werden mitsamt den Kanus am Onetahuti Beach abgesetzt. Dort bekommen wir eine kurze Sicherheitseinweisung. Schließlich fahren wir auf dem offenen Meer Kajak! Dann geht’s auch schon los . Wir fahren mit den Kayaks nach Shag Harbour und von dort aus wieder zurück zur Tonga Island Seal Colony: Lauter kleine neugierige junge Seehund spielen um uns rum – das ist wirklich ein tolles Erlebnis! Sie finden die Boote und auch die Paddel spannend und trauen sich relativ nah ran – sind aber auch ganz schnell wieder weggeschwommen. Der weitere Rückweg führt uns nach Mosquito Bay, wo wir an einem traumhaften Strand anlegen – zum Glück macht die Bucht ihrem Namen keine Ehre! Wir bekommen einen Picknick-Lunch serviert – sogar mit Kaffee, Obst und Muffins zum Nachtisch. Ein paar hundert Meter weiter gibt’s eine tolle Lagune (Falls River Lagoon), in der wir mutterseelenalleine schwimmen gehen – die anderen von der Kajak-Gruppe hatten dazu (glücklicherweise) keine Lust. Wie kann man sich sowas entgehen lassen? Es ist wie im Paradies!
Weil nach der Pause alle etwas faul geworden sind – und der Wind passt – treten wir den weiteren Rückweg per „Kayak-Sailing“ an. Die Kajaks werden alle miteinander vertaut und es wird ein kleines Segel gehisst. Das reicht, dass wir ohne weitere Anstrengungen bis zum Endpunkt südlich von Anchorage kommen, wo wir wieder vom Aqua-Taxi abgeholt und nach Marahau gebracht werden.
Also hier würde ich das nächste Mal definitiv mehr Zeit einplanen, um eine Mehrtagestour, vielleicht auch kombiniert mit Kayak und zu Fuß zu machen.
Sa. 24.03.: Marlborough wine region
Heute wollen wir von Blenheim aus die Marlborough wine region per Fahrrad erkunden. Das hat den großen Vorteil, dass man relativ gut von Weingut zu Weingut fahren und trotzdem von dem guten Wein probieren kann. Also lassen wir uns vom Fahrradvermieter am Campingplatz abholen. Als wir dort ankommen, haben wir das Gefühl, da hat sich jemand einen Traum erfüllt. Der Eigentümer ist aus seinem „normalen“ Job in England ausgestiegen und hat sich mitten auf dem Land diese riesige Farm gekauft. Normalerweise ist es ja immer so: Entweder man wohnt in der Stadt nahe am Job. Dann hat man keine großen Ländereien im Grünen. Oder man will unbedingt viel Garten, dann muss man außerhalb gehen und pendelt ewig zum Job. Und hier hat sich einfach einer den Job mitten auf dem Land geschaffen, in dem er hier Fahrräder vermietet. Tolles Konzept! Und seit er im Lonely Planet als „Top Tour“ gelistet ist, laufen die Geschäfte natürlich prächtig! Jedenfalls dürfen wir uns Fahrräder raussuchen. Es gibt nur ein Mountain-Bike, das will Christian unbedingt haben, also nehme ich ein „normales“ Fahrrad. In Neuseeland besteht Helmpflicht, desshalb werden auch Helme, eine Flasche Wasser und eine Fahrradtasche für 6 Weinflaschen ausgegeben. Dann bekommt man noch eine Karte mit, in der die Weingüter – mit Öffnungszeiten und „Besonderheiten“, wie Picknick-Möglichkeiten, Lunch-Pakete, Sehenswürdigkeiten etc. – eingezeichnet sind. So bestückt geht es also los durch die herrliche Landschaft zu einigen Weingütern, unter anderem die wirklich schöne Villa Maria Marlborough Winery. Christian ist das Radfahren nicht so gewohnt – und so kann ich schon nach dem ersten Weingut das Mountainbike übernehmen
Allerdings ist das ein ziemlich schlechter Tausch, denn kurz drauf hat es einen Platten. Ist aber kein Problem. Wir rufen vom Weingut aus die Vermieter an und der steht schon kurz drauf mit einem Ersatzfahrrad vor der Türe. Und so machen wir noch ein paar Weinproben und unsere 6-Flaschen-Taschen – tolles Wort – füllen sich. Schließlich bringen wir die Räder zurück, werden von der Vermietstation wieder an den Camground gebracht und können dort die Reise durch Neuseelands Südinsel mit einem frischgekauften Wein ausklingen lassen
So. 25.03.: Transfer to North Island/Wellington
Heute fahren wir mit dem Camper nach Picton, von wo aus uns die Fähre in 3,5 Stunden auf die Nordinsel bringt.
In Wellington angekommen verschaffen wir uns erst mal einen Überblick, indem wir von Porirua aus den Colonial Knob besteigen.
Zwischendurch gibt’s ein Nickerchen im Camper, der für Christians Größe etwas zu kurz ist
Mo. 26.03.: Wellington
In Wellington ist Kulturtag angesagt: Zuerst schauen wir uns die City an: Parlamentsgebäude – „Beehive“ und Waterfront an. Wir gehen in das dort befindliche Nationalmuseum rein Das Te PapaTongarewa Museum ist wirklich sehr sehenswert. Der Name stammt aus der Sprache der Maori und bedeutet so viel wie “Der Ort der Schätze dieses Landes”. Gezeigt wird die Entwicklung Neuseelands von den ersten Besiedlungen an bis zum heutigen modernen Staat. Besonders toll an dem Museum ist, dass es viele interaktive Ausstellungen zum Mitmachen gibt. Eine große Ausstellung beschäftigt sich mit einem für Neuseeland sehr wichtigen Thema Erdbeben! Man erfährt viel über die Hintergründe und die Risiken und kann das ganze einem Erbeben-Simulator auch noch am eigenen Leib erleben. Der Eintritt ist frei!
Eines darf natürlich in keiner Stadt fehlen – der botanische Garten. Und da fahren wir dann auch mit der Cable car hin.
Di. 27.03.: Wellington
Heute Morgen spielt das Wetter gar nicht mit – also geht’s nochmal ins Museum: Diesmal ins Museum of Wellington City & Sea. Es befindet sich in einem sehr schönen historischen Haus und auch hier ist der Eintritt frei. Schwerpunkt ist vor allem die maritime Vergangenheit Wellingtons. So ist eine ganze Ausstellung der Fährkatastrophe von 1968 gewidmet, bei der vor der Küste eine Autofähre während eines Sturmes gesunken ist und 53 Menschen ums Leben kamen. Sehr sehenswert ist auch „A Millennium Ago“, eine Maori-Show, in der sich alles um die Mythen und Legenden der Ureinwohner dreht.
Insgesamt gefällt uns Wellington bei weitem nicht so gut, wie Christchurch – oder später auch Auckland. Begrenzt durch Meer und Berge, sind die Häuser so in die Täler „gequetscht“, alles wirkt so beengt.
Mi. 28.03.: Waitomo Caves
Wir setzen unsere Fahrt `gen Norden fort: heute Richtung New Plymouth. Auf dem Wegwollten wir hier eigentlich in 6-8 Stunden Mt. Taranaki (Mt. Egmont) besteigen. Dieser 2518 m hohe Berg hat so eine ideale Vulkanform, dass er gerne als „Ersatz“ für den Mt. Fuji herhalten muss, so z.B. auch im Film „Last Samurai“. Leider ist das Wetter so schlecht, dass wir den Berg nicht mal richtig zu sehen bekommen. An die Besteigung ist gar nicht zu denken.
Dafür machen wir eine Führung in den Waitomo Caves mit. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine normale Höhle. Dann aber steigt man in ein Boot, das der Bootsmann über Seile an der Decke steuert und dabei sieht man tausende von leuchtenden Lichtern – die Glühwürmchen. Es handelt sich dabei um die Larve einer Mücke, die hier offensichtlich optimale Bedingungen vorfindet. Die Larven leben für 6-9 Monate, die Erwachsenen hingegen nur sehr kurz – sie haben keinen Mund und müssen daher innerhalb 2-3 Tagen neue Eier ablegen, bevor sie sterben.
Do. 29.03.: Lake Taupo
Wir fahren in den Tongariro National Park. Dieser älteste Nationalpark Neuseelands, gilt auch als einer der schönsten und hat in den letzten Jahren vor allem als Drehort von „Mordor“ in den „Herr der Ringe“-Filmen Berühmtheit erlangt. Wir wollen den „Tongariro Crossing“, eine der bekanntesten Tageswanderungen in Neuseeland in Angriff nehmen. Aber – wieder mal – spielt das Wetter nicht mit.
So fahren wir erst mal weiter zum Lake Taupo. Dort besuchen wir das Taupo Hot Spring Spa und tun das, was man bei schlechtem Wetter gerne macht: Wir sitzen im warmen Wasser und lassen uns blubbern
Toll an dem Spa ist, dass man kleine abschließbare Thermalquellen in unterschiedlichsten Wassertemperaturen privat anmieten kann, so dass man den Pool dort ganz für sich alleine hat. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Dennoch ist der größte Teil des Vergnügungsbades im Freien und bei schlechtem Wetter mit kalten Außentemperaturen grenzwertig. Wir müssen also mehrfach den Private Spa nutzen, um auf Betriebstemperatur zu kommen.
Fr. 30.03.: Lake Taupo
Weil das Wetter auch heute für Tongariro Crossing noch immer zu schlecht ist, fahren wir die Wairakei Park Route: Zuerst sehen wir uns das lokale Geothermie-Kraftwerk an, dann probieren und kaufen wir Honig im „Huka Honey Hive“. Naja, genau genommen probiert natürlich nur Christian. Ich mag zwar Bienen sehr, aber mit Honig kann man mich jagen – ich ess‘ doch keine „Bienenkotze“ Weiter geht es zu den Huka-Falls, wo ziemlich viele Leute mit Jetboats unterwegs sind – naja, bei dem Wetter ist’s ja egal, ob man von oben oder unten nass wird.
Danach besichtigen wir die „Craters of the moon“, eine imposante geothermale Stätte.
Man kann auf Boardwalks die Landschaft aus dampfenden Kratern, blubbernden Schlammpools und schwefelhaltigen Nebeln durchlaufen. Wir dichten den Doors-Song „Riders of the storm“ in „Craters of the moon“ um und singen während wir laufen. Außerdem kann man noch einen Aussichtspunkt besteigen, von dem man einen schönen Überblicküber das ganze Gebiet hat, aber auch tief in die Krater hineinschauen kann.
Wo wir schon beim Anschauen von Thermalgebieten sind, fahren wir auch noch ins „Lost valley of Orakei Korako“.
Große weiße und rosafarbene Silikat-Terrassen bilden die Grundlage dieser Geysirlandschaft. Am bekanntesten hier ist die Ruatapu Cave, in deren Tiefe sich der sogenannte “Waiwhakaata” (Spiegel-Pool) befindet. Besonders gut gefällt uns die „rainbow terrace”.
Danach fahren wir weiter bis Rotorua, der „Hauptstadt“ der geothermalen Aktivitäten. Die meisten Häuser hier werden durch Erdwärme geheizt. Und so gibt es auf unserem Campground „heated campsites“. Als wir nach einem kurzen Regenguss auf die Wiese gehen, wissen wir wieso: überall steigen warme Gase nach oben, die in den Pfüzen blubbern und daher auch den Grund aufheizen. Auch gibt es Wanderwege am nahe gelegen See entlang, wo „caution hot“-Warnschilder vor dem heißen Wasser warnen. Der Preis für diese kostenlose natürliche Wärme ist aber ein dauernd etwas unangenehm in der Luft liegender Schwefel-Geruch. Deshalb sieht man in vielen Vorgärten große Stahlrohre, die eine Art Kamin bilden, um die schwefligen Dämpfe abzuleiten.
Sa. 31.03.: Rotorua
Als ich aufwache habe ich immer noch den „Craters of the moon“-Song im Kopf. Naja, wir tauchen ja heute auch nochmal in die geothermalen Welten ein – im „Wai-o-Tapu Thermal Wonderland“.
Jeden Tag pünktlich um 10:15 steht hier der „Ausbruch“ des Lady Knox Geysirs auf dem Programm. Damit sich der Geysir an die ausgemachten Uhrzeiten hält, hilft ein Ranger etwas nach, indem er Waschpulver in den Geysir einfüllt. Dadurch wird die Oberflächenspannung des unterirdischen Wassers gebrochen und ein 10-20 m hoher Wasserstrahl schieß nach oben. Umweltfreundlich scheint mir das nicht…
Aber auch sonst gibt es jede Menge tolle Sachen zu sehen: große Mud-Pools mit ständig blubberndem Schlamm, Sinterterrassen, vulkanische Krater – und dazwischen immer wieder dampfender Boden und überall Schwefelablagerungen. Es gibt auch zahlreiche Aussichtsplattformen, von denen aus man die bunte Landschaft bestaunen kann.
Besonders schön sind die Seen, die in zum Teil unglaublichen Farben strahlen.
Am bekanntesten ist der blubbernd-heiß dampfende „Champagne Pool“ – wer trinkt schon seinen Champagner so warm?
Wir müssen oft lange warten, bis der Dampf vom Winde weggeweht wird, damit wir überhaupt Sicht auf einige Attraktionen haben.
Den Nachmittag wollen wir dann etwas sportlicher bestreiten: Wir beschließen im Paradise Valley einen geführten Ausritt mitzumachen. Da wir ziemliche Anfänger auf dem Pferderücken sind, ist so eine 2-Stunden-Tour ideal für uns. Vorweg läuft ein Pferd mit jemandem drauf, der weiß was er tut – und die anderen Pferde trotteln brav hinterher. Wir sind in einer Gruppe mit Führer und 4 Gästen unterwegs. Wir mögen Pferde und fühlen und relativ schnell hoch zu Ross wohl. Allerdings sidn die beiden anderen „Reiterinnen“ – ebenfalls Anfänger wie wir – sehr änglsich und so ist die Gruppe nur im wirklich sehr langsamen Schritttempo unterwegs.
Wir fragen, ob wir vielleicht ein bisschen schneller machen könnten, vielleicht auch mal Traben. Aber die beiden anderen sind auch bei der momentanen Geschwindigkeit schon so verängstigt, dass daran leider nicht zu denken ist. War trotzdem schön!
Im Anschluss schauen wir uns noch etwas Rotorua selbst an. Sehenswert ist hier vor allem Maori Versammlungshaus.
So. 01.04.: Tongariro National Park
Wir fahren wieder mal in den Tongariro National Park.
Morgen wollen wir endlich die Tageswanderung machen, auch wenn die Wetteraussichten nicht rosig sind.
Heute beschränken wir uns auf eine zweistündige Wanderung zu den Taranaki Falls. Normalerweise hat man hier fantastische Ausblicke auf Mt Ruapehu.
Aber leider verhüllt er sich heute in Wolken.
Es könnte am schlechten Wetter liegen.
Mo. 02.04.: Tongariro National Park
Heute Nacht hat es in Strömen geregnet. Christian hatte mal wieder Sorge, ob wir womöglich weggeschwemmt werden könnten. Uns gegenüber auf dem Campground waren „echte Camper“, die bereits bei starkem Regen ihr Zelt aufgebaut haben. Die taten uns echt leid. Als der Regen mitten in der Nach noch schlimmer wurde, haben sie das ganze Zelt genommen und unter ein Vordach des Sanitärhäuschens gestellt….. Die beiden sehen am nächsten Morgen seeehr müde aus, steigen dann aber trotzdem mit uns in den Shuttle-Bus, der uns am Beginn des „Tongariro crossing“ rauswirft.
Um ehrlich zu sein, hatte ich schon etwas Respekt vor der immerhin 17 km langen Tour. Überall wird gewarnt, dass es eine alpine Überquerung ist, dass man fit genug sein muss und mit Wetterumschwüngen zu rechnen ist. Deshalb nehmen wir auch den frühesten der Shuttle-Busse – der nächste geht eine Stunde später. Trotzdem habe ich bedenken, dass wir es nicht schaffen pünktlich zum letzten Shuttlebus, der einen auf der anderen Seite abholt wieder unten zu sein. Allerdings erweist sich das als völliger Unsinn. Aber nachdem wir gesehen haben, wer diese Wanderung so alles macht, können wir die Warnungen verstehen! Schon auf der ersten – ziemlich flachen Etappe gibt es einige, die immer langsamer werden und mit der „Masse“ nicht mithalten können.
Das Wetter ist so durchwachsen, es lugt immer mal kurz die Sonne durch, aber insgesamt ist es eher wolkig. Zumindest regnet es mal nicht
Spätestens beim Aufstieg zum South Crater, den sogenannten „Devils Staircase“, bei denen ca. 200 Höhenmeter zu überwinden sind, hat sich die Masse der Leute schon ziemlich verteilt. Vom South Crater geht es weiter zum Red Crater. Die Landschaft ist wirklich wunderschön und irgendwie unwirklich. Die Farben der Felsen sind schwarz, weiß, beige und rot und überall dampft es. Von Red Crater aus hat man schöne Blick zu den durch Mineralien des Gesteins knallig grün gefärbten Emerald Lakes, zu denen man im weiteren Tourverlauf steil hinuntersteigt. Vom Blue Lake führt der weitere Abstieg zu einer Hütte und bietet eigentlich fantastische Ausblicke – doch leider sind die Wolken zwischenzeitlich ziemlich zugezogen, so dass wir in diesen Genuss nicht kommen.
Von der Hütte aus steigt man normalerweise nochmal 2 Stunden bis zum Parkplatz der Shuttle-Busse ab. Da wir aber sowieso keine Aussicht haben geben wir Gas.
Als wir merken, dass wir demnächst unten sein müssen und auch gleich ein Bus fährt machen wir richtig Tempo – wir wollen nicht eine Stunde unten rum sitzen und auf den nächsten Transport warten. Und so sind wir am Ende nach einer Stunde unten und nehmen den vor-vorletzen Shuttle-Bus. Puhh!
Insgesamt war es eine ganz tolle Wanderung, auch das wettermäßige Rumgeeiere und die Verschieberei war es wert – aber ich würde sie wirklich mal gerne bei _richtig_ guten Bedingungen und guter Sicht machen. Das nächste Mal vielleicht …
Anscheinend will man uns ärgen, denn zum Sonnenuntergang klart es das erste Mal an diesem Tag so richtig auf. Wir machen noch eine kleine Ausfahrt mit fantastischen Ausblicken.Zum ersten Mal präsentiert sich der Mount Ruapehu ohne Wolkendecke!
Di. 03.04.: Fahrt nach Auckland
Es ist nicht zu glauben! Heute ist strahlend blauer Himmel – kein Wölkchen am Himmel. Wir fahren deshalb nochmal ein bisschen im Tongariro National Park rum. Warum war das gestern nicht so?
Naja, es hilft nix! Es hätte ja auch viel schlechter sein können.
Nachdem wir gestern den ganzen Tag gelaufen sind, verbringen wir den heutigen Tag mehr oder weniger im Auto – es erwarten uns ca. 350 km bis Neuseelands Hauptstadt. Schließlich wird es uns aber doch zu langweilig und damit wir uns wenigstens ein bisschen bewegen, machen wir nach ca. 220 km Zwischenstopp in Hamilton. Die Hamilton Gardens, mit verschiedenen Themen-Gärten wie Rosen- und Duftgarten, asiatischer Garten Renaissance-Garten sind wirklich einen Besuch wert.
Danach geht’s dann die restlichen 130 km weiter bis Auckland.
Mi. 04.04.: Central Auckland
Heute steht erst mal Kultur auf dem Programm: Ein Besuch im Auckland Museum. Hier gibt es so viel zu sehen: Natürlich auch wieder ganz viele Kunstschätze der Maori, unter anderem eine ganze Versammlungsstätte und ein Kriegs-Kanu. Das Museum liegt wunderschön in dem riesigen Auckland Domain Park. Und da das Wetter viel besser ist als weiter im Süden, lohnt es sich hier ein paar Stunden zu verbringen.
Nachmittags geht‘s dann noch zum Hafen und wir bummeln durch die Queens Street.
Wir übernachten im Waiwera Holiday Park, von wo aus wir an einem schönen Strand entlang ins Waiwera Thermal Resort laufen können. Dort verbringen wir einen entspannten Abend in den Thermalquellen.
Do. 05.04.: Northland
Es zieht uns weiter in den Norden, wo die Landschaft immer mehr einem subtropischen Regenwald gleicht. Als erstens fahren wir nach Goat Island, wo wir uns Schnorchel-Equipment ausleihen. Die Insel ist nur 100 m vom Festland entfernt, so dass man direkt vom Strand aus Losschwimmen bzw. schnorcheln kann. Wir umrunden die Insel einmal und sehen tatsächlich einen Rochen, bevor wir wieder festen Boden unter unsere Füße bringen.
Danach fahren wir weiter Richtung Norden und machen in Dargaville einen kurzen Stop: Hier besichtigen wir den Mast der „Rainbow Warrior“. Das Greenpeace-Schiff war auf dem Weg zu einer Mission gegen die Nukleartestzone der Franzosen auf dem Moruroa-Atoll und legte 1985 im Hafen von Auckland an. Während der Nacht wurde es vom französischen Geheimdienst bei einem Bombenanschlag versenkt. Ein Fotograf kam dabei ums Leben. Eigentlich glaubt man, dass so etwas in unserer zivilisierten Welt nicht vorkommt und muss sich dann doch eines Besseren belehren lassen..
Im Anschluss geht’s zum Trounson Kauri Park, wo wir im Kauri Coast Top 10 Holiday Park einchecken. Der Campingplatz ist weitläufig und sehr schön an einem Fluss gelegen. Von hier aus machen wir eine zweistündige geführte Nachtwanderung.
Dabei wollen wir die nachtaktiven Kiwis zu Gesicht bekommen. Leider will sich keiner der Vögel zeigen. Wir sind nicht enttäuscht, denn das ist eben die Natur.
In jedem Fall war die Wanderung sehr informativ und wir bekommen einige andere Tiere zu sehen, wie z.B. einen Crayfish, einen Aal und ein Weta. Wetas sind Langfühlerschrecken, die bis zu 9 cm groß werden können und mit bis zu 70 g auch zu den schwersten Insekten überhaupt zählt.. Außerdem sehen wir noch einige Kauri Schnecken. Diese bis zu 8 cm großen Schnecken können über 20 Jahre alt werden. Aber: Es sind reine Fleischfresser – also der Traum eines jeden Gärtners
Fr. 06.04. Northland
Heute geht es nochmal 20 km weiter in den Norden, in den Waipoua Kauri Forest. Auf diesem nur 5 km² großen Areal wachsen drei Viertel der erhalten gebliebenen Kauribäume Neuseelands. Darunter der größte bekannte noch lebenden Baum dieser Art – der „Tane Mahuta“, benannt nach dem gleichnamigen Gott des Waldes der Ureinwohner. Er wird auf ein Alter von 1250-2500 Jahren geschätzt. Sein Stamm ist mehr als 51 m hoch und trägt erst in 18 m Höhe die ersten Äste. Er hat einen Umfang von 13,77 m, das entspricht einem Durchmesser von knapp 4,40 m – und hat damit ein Stammvolumen von 244,5 m³. Zum Vergleich: Von der Holzmenge könnten wir etwa 70 Jahre unsere Wohnung beheizen – aber das wollen wir natürlich nicht! Der Baum ist sehr beeindruckend und wir sind froh, dass er unter Schutz steht!. Außerdem ist er „Heimat“ für eine Unzahl an Epiphyten.
Wir wollen noch mehr Kauri-Bäume sehen und so starten wir zum. einstündigen Waiotemarama Waterfall Loop Walk.
Der Weg folgt in dichter Vegetation der Schlucht am Fluss entlang, bis man diesen überquert und dort einen schönen Blick auf den ca. 20 m hohen Wasserfall hat.
Von hier geht es aufwärts bis auf einen Grat über dem Wasserfall, wo man von einer Aussichtsplattform die ganze Schlucht überblicken kann.
Dann verlassen wir den Kauri-Wald und setzen unseren Weg zur “Bay of Islands“ fort.
Sa. 07.04.: Northland
Am Vormittag statten wir der Makana Chocolate in Kerikeri einen nicht ganz kalorienfreien Besuch ab. Auch sonst gibt’s ein paar hübsche Häuschen und Weingüter dort.
Aber wir fahren weiter nach Russell. Dort startet unsere heutige Segeltour durch die Bay of Islands. Unser Skipper ist ein ehemaliger Bankmanager, der irgendwann keine Lust mehr auf den Stress hatte. Er hat sich ein Segelboot gekauft und verdient nun seinen Lebensunterhalt damit, dass er ab und zu Touristen durch die Gegen schippert. Außer ihm und uns ist nur noch ein weiteres Paar an Bord der „Kingfisher“: Er ist Australier, sie Polin und sie sind grade aus Sydney nach Auckland gezogen und wollen sich hier mal die Gegend anschauen. Mit nur 5 Personen an Bord stechen wir in See und wir dürfen beim Segeln auch etwas mithelfen. Aber insgesamt ist das ganze sehr ruhig und entspannt – ein echter Traum!
Wir fahren zu einer wunderschönen kleinen Insel, an der wir anlegen. Wir machen einen kleinen Rundgang auf der Insel und steigen auf einen Hügel, von dem aus man einen fantastischen Blick hat. Und obwohl ein paar andere kleine Boote in der Bucht liegen ist außer uns niemand hier.
Danach segeln wir weiter durch die Bay of Islands bis zu einer einsamen Bucht, wo wir Schwimmen gehen – wie im Paradies! Nach der großen Anstrengung bekommen wir ein leichtes, leckeres Mittagessen. Auf dem Rückweg hängt der Skipper sogar noch eine Hängematte für mich auf, so dass ich an Deck liegen kann. Nachmittags gibt’s noch Kaffee und selbstgebackene Muffins, bevor wir in Russell leider wieder von Bord müssen.
Dort angekommen laufen wir auf den Flagstaff Hill, wo wir den Sonnenuntergang genießen und diesen wunderschönen Tag ausklingen lassen wollen.
Zurück am Campground stellen wir jedoch fest, dass der Stromanschluss des Campers nicht mehr funktioniert. So wie’s aussieht ist mal einer der Vorbesitzer losgefahren, ohne vorher den Stecker rauszuziehen. So war einer der Pins die ganze Zeit schon etwas locker, lies sich aber durch etwas wackeln immer wieder fixen. Jetzt nicht mehr. Also rufen wir beim Vermieter an, der uns die Telefonnummer eines lokalen Mechanikers gibt. Wider Erwarten erreichen wir ihn sogar am Samstagabend per Mobiltelefon. Natürlich sagt er uns, dass er heute nicht mehr kommen kann. Weil wir aber drängen, dass wir morgen schon früh weiterwollen, verspricht er uns um 8:00 auf dem Campingplatz zu sein: an einem Sonntag-Morgen! Wer’s glaubt….
So. 08.04.: Northland
Siehe da! Punkt 8:00 steht unser Mechaniker bereit! Er entschuldigt sich auch noch dafür, dass er nicht gleich gestern Abend kommen konnte: „I was in the middle of a few beers.“ Das wird unser geflügeltes Wort. Innerhalb kürzester Zeit hat er den Stromanschluss gefixt, wir sind wieder voll Einsatzbereit und können weiterfahren.
Nachdem uns der letzte Ausritt ganz gut gefallen hat, trauen wir uns heute nochmal. Wir haben eine Halbtagestour gebucht. Geleitet wird der Ausritt von der Farmbesitzerin selbst und einer Deutschen, die hier mit Working Holiday Visum als Praktikantin arbeitet. Unsere beiden „Vorreiterinnen“ suchen uns zuerst mal die „passenden“ Pferde raus. Ich bekomme „die kleine faule“ Joeline zugeordnet. Ich habe definitiv kaum Reiterfahrung, aber wieso passt ein kleines faules Pferd gut zu mir? Eigentlich bin ich wegen der Aussage erst mal sauer – aber sie ist ein echt süßes Pferdchen, so dass ich nicht wirklich lange beleidigt sein kann. Christian bekommt demgemäß ein etwas größeres Tier. Außer den beiden Guides ist noch eine weitere Reiterin dabei, die aber über viel Reiterfahrung verfügt und auch eine Ganztagestour gebucht hat. Nachdem wir unsere Pferde gestriegelt, gesattelt und aufgetrenst haben geht’s los. Vorneweg die Besitzerin, dann die 3 Reitgäste und hinten die Praktikantin. Da die Pferde im großen Ganzen einfach dem Pferd vornedran nachlaufen, schaffen das auch wir Reitneulinge ganz gut. Joeline ist tatsächlich etwas faul, ich muss sie ganz schön antreiben und komme ins Schwitzen. Dafür lässt sie sich auch nicht aus der Ruhe bringen. Wir reiten durch schönes Farmland und nach einer Weile wundert sich die Besitzerin sogar, dass Joeline gar nicht zurückfällt, sondern schön mithält – ich bin eben der Meinung, sie soll genauso schwitzen wie ich . Schließlich kommen wir an eine Lichtung, wo wir die Pferde absatteln und Pause machen. Eigentlich ist es so gedacht, dass wir mit der Besitzerin wieder zurückreiten und die anderen beiden mit der Ganztagestour weitermachen. Wir hatten vor der Buchung überlegt, ob wir eine Ganztagestour wagen sollen, waren uns aber doch zu unsicher, ob uns das wegen mangelnder Übung zu viel werden könnte. Aber nachdem uns der Hintern noch nicht weh tut und wir es auch viel zu schön finden um aufzuhören, entscheiden wir uns doch für die Tagestour. Die andere Teilnehmerin teilt sogar ihr Lunchpaket mit uns, denn wir haben natürlich keins dabei, weil wir ja eigentlich zum Mittag zurück sein wollten.
Nachdem wir schon wieder eine Weile unterwegs sind, erwartet uns noch der Höhepunkt des Ausritts. Wir halten an einem Fluss und dürfen diesen auf dem Rücken der schwimmenden Pferde überqueren. Allerdings kommt nur Christians Pferd dafür in Frage. Das der guten Reiterin ist nicht ins Wasser zu kriegen und Joeline will nicht mehr raus, sobald sie mal im Wasser ist Am Anfang traut sich keiner so recht, aber dann will ich doch. Ist gar nicht so einfach ohne Sattel auf ein Pferd zu kommen – man will dem armen Ding ja auch nicht ins Kreuz springen. Also brauche ich Hilfestellung. Auch die Durchquerung ist nicht so einfach – natürlich ist das Pferd nicht so blöd zu schwimmen, wenn es auch mit Laufen geht. Also versucht es immer ein bisschen weiter rechts zu bleiben als ich es gerne hätte. Schließlich schaffen wir’s aber – und jetzt will auch Christian nicht zurückstecken. Er schaffte es sogar ohne Hilfestellung auf’s Pferd und durchquert den Fluss wie ein Profi. Jetzt ist es nicht mehr weit zurück zur Farm, wo wir die Pferde endgültig von ihrer Last befreien. Erleichtert wälzen Sie sich auf dem Boden.
Wir haben uns zwar nicht im Dreck gewälzt, sehen aber trotzdem ungefähr genauso aus. Wir brauchen dringend eine Dusche. Also machen wir uns erst mal auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit für heute. Dabei wir am Ake Ake Vineyard & Restaurant vorbei. DAS wär’s doch für heute Abend: Essen gehen und ein paar leckere Weine probieren. Leider gibt es keinen Campingplatz, der so nah am Weingut ist, dass man von da aus hin und wieder zurücklaufen kann. Also sind wir ganz frech und fragen dort nach, ob sie was dagegen haben, wenn wir über Nacht mit dem Camper auf ihrem Parkplatz stehen bleiben. Sie haben nichts dagegen und wir reservieren gleich einen Tisch. Aber so dreckig und streng „duftend“ wie wir sind, können wir da nicht rein! Also fahren wir die 8 km bis zum nächstgelegenen Campground und gönnen uns dort für 1 NZ $ pro Person eine ausgiebige Dusche. In diesem zivilisierten Zustand können wir dann auch das wirklich leckere Abendessen und den noch leckereren Wein dort in vollen Züge(l)n genießen. Und der Weg bis ins Bettchen ist dann ja wirklich nicht mehr weit
Mo. 09.04.: Umland von Auckland
Am Morgen besuchen wir noch den Kerikeri Market. Danach fahren wir nach Paihia, von wo aus wir in ca. 45 Minuten den schönen Küstenweg nach Waitangi gehen. Danach machen wir uns auf den Rückweg Richtung Auckland.
Dort fahren wir von Titirangi aus auf einer landschaftlich sehr schönen Strecke in die Waitakere Ranges. Diese Hügelkette erstreckt sich 25 km in Nord-Süd-Richtung und der Regional Park umfasst mehr als 16.000 Hektar Regenwald und Küste. Nur ca. 25 km westlich von Auckland gelegenen ist man hier trotzdem in der Wildnis. Mit mehr als 250 km Wanderwegen und schönen Stränden ist der Park natürlich ein beliebtes Naherholungsgebiet bei den Bewohnern der Hauptstadt. Um uns einen Überblick zu verschaffen, besuchen wir zunächst den Arataki Visitor Centre, der mit vielen, schönen Maori-Schnitzereien geschmückt ist. Wir fahren weiter bis an die Küste. Hier in Piha gibt es einen schwarzen Sandstrand, von dem aus wir den kurzen Weg zum Lions Rock antreten.
Von dort fahren wir noch nach Karekare. Der dortige Strand ist wegen seiner wilden Brandung besonders bei Surfern beliebt. Wir dürfen hier den schönen Sonnenuntergang erleben, bevor wir zurück nach Auckland fahren.
Di. 10.04.: Rangitoto Island
Heute setzen wir von Devenport aus mit der Fähre zur Vulkaninsel Rangitoto Island über. Die Insel ist erst vor 600 Jahren durch Eruption aus dem Meer aufgetaucht und gilt heute als inaktiv. Die Insel liegt gerade mal 10 km von Aucklands Zentrum entfernt und man hat einen wundervollen Blick auf die Skyline. Wir wandern vom Hafen auf den 260 m hohen Gipfel der Insel und von dort um den Kraterrand. Neben den schönen Ausblicken erwartet uns zwischen dem Vulkangestein eine überraschend reiche Vegetation. Außerdem beobachten wir einen goldigen Fan-Tail.
Interessant ist auch die Geschichte der Insel: 1920-1930 wurden hier kleine Gartenhäuschen gebaut, die im Laufe der Jahre dann zu beachtlichen Ferienhäusern ausgebaut wurden. Die Bauten waren eigentlich nie legal, aber – bei der fantastischen Aussicht nicht weiter verwunderlich – ließen sich Leute natürlich nicht davon abhalten hier trotzdem Häuser hinzustellen. Es entstand eine permanente Ansiedlung mit mehreren hundert Bewohnern. So gab es damals sogar einen aus Stein gebauten Salzwasserpool. 1937 wurde dann der Bau endgültig verboten. Die bestehenden Häuser sollten abgerissen werden. Zum Teil weigerten sich die Leute aber auszuziehen, worauf man den Abriss bis zum Tod der Bewohner vertagte. Später besann man sich dann auf die historische Bedeutung, so dass auch heute noch ein paar – sogar zwischenzeitlich wieder renovierte – Häuschen stehen, die aber nicht mehr bewohnt werden und im ursprünglichen Zustand erhalten bleiben.
Mi. 11.04.: Auckland
Auch eine so lange Reise nähert sich irgendwann einmal dem Ende. Und so müssen wir heute schon packen und unseren Camper zurückgeben. Im Nachhinein war das Ding eigentlich zu groß und zu luxuriös. Wir hatten eine Toilette und eine Dusche an Bord. Das WC benutzten wir vielleicht 2x, denn in Neuseeland gibt es – im Gegensatz zu Deutschland – eigentlich in jedem Ort eine öffentliche Toilette. Geduscht haben wir im Camper nur ein einziges mal, und auch das nur um es mal auszuprobieren. Den Rest der Zeit nutzen wir die Dusche als Abstellkammer für Putzzeug, Eimer und Schläuche. Aber man muß ja erst seine Erfahrungen machen und sich an das „richtige“ Gefährt rantasten.
Jetzt wieder ohne fahrbarhren Untersatz machen wir uns zu Fuß auf zum Shopping: Victoria Park Market, Queen Street. Am späten Nachmittag entspannen wir noch ein bisschen im Albert Park. Zum Sonnenuntergang fahren auf den Sky Tower, wo wir den Urlaub beim Dinner mit Blick auf Auckland ausklingen lassen.
Do. 12.04.: Rückflug
Es ist soweit: Nachdem wir unsere letzte Nacht in Neuseeland im New President Hotel verbracht haben, werden wir um 9:00 Uhr vom Flughafen-Shuttle abgeholt. Unser Flieger geht um 13:00 Uhr und landet nach 11:40 h Flugzeit in Hong-Kong, wo um 23:00 Uhr unser Anschlussflug startet.
Zwischenzeitig wissen wir überhaupt nicht mehr, auf welchem Flug wir uns gerade befinden, was die Orts-, Abfahrts- oder Zielzeit ist. Solange wir aber pünktlich zum Arbeitsbeginn zuhause ankommen, soll es uns recht sein.
Fr. 13.4.: Frankfurt
Nach weiteren 12:50 h Flug landen wir um 5:50 Ortszeit in Frankfurt.